Wenn Du auf der Jobsuche bist, ist dir Linkedin sicherlich schon mal begegnet. Die internationale Plattform bietet dir die Möglichkeit, dich nach Jobs, Ausbildungsstellen und Praktika umzuschauen. Aber auch zum Netzwerken wird das Portal gerne genutzt, und zwar erfahrungsgemäß auf verschiedensten Ebenen, bis hin zu den „oberen Etagen“.
Grob gesagt ist LinkedIn also nichts anderes als eine digitale Visitenkarte in Form eines sozialen Netzwerks für Arbeitgeber, Berufstätige, oder all diejenigen, die es werden wollen. Für diese Plattform gibt es einen Premium-Zugang, der mit einigen Zusatzfunktionen lockt, welche dir in der Gratisversion verwehrt bleiben.
Ob sich das lohnt und was es dabei für dich zu beachten gibt, schauen wir uns jetzt mal genauer an.
Wie funktioniert LinkedIn?
Das amerikanische Unternehmen bietet zunächst zwei grundsätzliche Nutzungsmöglichkeiten: Arbeitssuchende oder diejenigen, die ihr berufliches Netzwerk erweitern möchten, können sich einen Account erstellen, der an die persönlichen Wünsche und Ziele angepasst werden kann.
Doch auch Arbeitgeber können sich dort auf die Suche nach geeigneten Mitarbeitern und Expansionsmöglichkeiten begeben.
Welche Leistungen beinhaltet Linkedin Premium?
Bei Linkedin gibt es verschiedene Premium-Mitgliedschaften, die alle unterschiedliche Vorteile mit sich bringen.
Bist Du auf der Jobsuche, ist Linkedin Career zu empfehlen. Für diesen Zugang bezahlst Du 34,41 Euro im Monat, damit Du gezielt denjenigen angezeigt wirst, die gerade Angestellte suchen. Headhunter und Arbeitgeber sehen auf einen Blick, was sie bei dir erwartet und welche Qualifikationen und Referenzen Du mitbringst.
Für Arbeitssuchende mit schmalem Budget mag der Beitrag zunächst erst mal hoch erscheinen, aber aus meinem persönlichen Umfeld sind mir mehrere Fälle bekannt, wo sich diese Investition schnell gelohnt hat und als Folge auch langfristige Arbeitsverträge zustande gekommen sind.
Außerdem kannst Du dich auf diesem Wege mit anderen Bewerbern vergleichen und sehen, ob sie bessere Voraussetzungen mitbringen. Ist das der Fall, kannst Du Dir mit LinkedIn neues Wissen aneignen, Fortbildungen suchen und deinen Lebenslauf aufwerten, um für potenzielle Arbeitgeber attraktiver zu werden.
Selbstständige können über den Business-Zugang für 39,33 Euro pro Monat nachdenken. Er ermöglicht Dir eine bessere Kontaktsuche sowie Werbung für dein Unternehmen und ebenfalls ein Tool, mit dem Du neue Skills lernen kannst. Gerade, wenn Du frisch in die Selbstständigkeit gestartet bist, sind Netzwerke und vertrauenswürdige Kontakte Gold wert. Das brauchen wir dir aber bestimmt nicht zu erzählen. 🙂
Recruiter bzw. Headhunter haben erfahrungsgemäß ein durchschnittliches jährliches Gehalt von rund 80.000 Euro, manchmal sogar deutlich mehr, und das ist für die meisten kleinen Unternehmen einfach nicht stemmbar. Daher bietet LinkedIn noch einen weiteren Zugang an: Recruiter Lite ist für alle, die neue Mitarbeiter suchen. Für 122,92 Euro monatlich kannst Du gezielt nach Leuten suchen, die zu deinem Unternehmen passen und direkt Kontakt zu ihnen aufnehmen.
Wenn Du im Vertrieb tätig bist und Ansprechpartner suchst, die zu deinem Gebiet passen, passt ein Sales Navigator Core Zugang zu dir. Dieser kostet 104,71 Euro pro Monat und ermöglicht Dir die gezielte Suche für deine Akquise. Besonders hervorzuheben ist hier der Fokus aufs Customer Relationship Management, wodurch sämtliche Kommunikation mit Kunden zentral gebündelt und übersichtlich strukturiert ablaufen kann.
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Gibt es einen Rabatt für Linkedin Premium?
Manchmal bietet Linkedin Werbeabonnements an, bei denen Du den Premium-Zugang kostenlos oder vergünstigt testen kannst. Diese sind jedoch nicht dauerhaft gültig und nur manchmal verfügbar.
Unter Umständen lohnt es sich also, mit dem Kauf der Zusatzfunktionen noch zu warten, bis es wieder eine solche Werbeaktion gibt. Im Idealfall schaust Du einfach mal bei Google, oder direkt bei LinkedIn, ob es ein aktuelles Angebot gibt. Vergiss aber nicht, dass Du in den meisten Fällen deinen Zugang auch bei der nächsten Steuererklärung geltend machen kannst. So hast Du also quasi einen indirekten Rabatt. 🙂
Für Studenten gibt es den Premium-Zugang übrigens 12 Monate lang kostenlos. Alles, was Du brauchst, um diesen zu beanspruchen, ist die E-Mail-Adresse, die Du an deiner Hochschule bzw. Universität nutzt, eine weitere Verifizierung ist nicht erforderlich. Wenn Du in den letzten Monaten deines Studiums angelangt bist, ist dies erfahrungsgemäß eine tolle Idee, um dich bestmöglich auf den Einstieg in die Arbeitswelt vorzubereiten..
Welche Alternativen zum Linkedin Premium gibt es?
Es gibt ein paar kleine, noch nicht allzu populäre Alternativen wie Glassdoor oder MeetUp, die allerdings im deutschsprachigen Raum selten genutzt werden, daher klammern wir diese bewusst aus und schauen uns direkt die sinnvollste Option an.
Xing ist eine ähnliche Plattform wie LinkedIn und wahrscheinlich auch ihre größte, oder zumindest bekannteste, Konkurrentin. Selbstverständlich gibt es auch hier Bezahlabos, aber nur übersichtliche zwei an der Zahl. Xing Premium erhältst Du aktuell für 12 Euro monatlich und Xing ProJobs für 30-42 Euro pro Monat.
Der kostenpflichtige Zugang zu dieser Plattform ermöglicht Dir weitreichende Gestaltungsmöglichkeiten deines Profils. Außerdem liefert er Dir eine Übersicht darüber, wer dein Profil angesehen hat und zeigt Dir Statistiken, aus denen Du entnehmen kannst, was noch zu verbessern gilt.
Mein persönlicher Tipp: Wirf immer mal wieder einen Blick auf die Profile deiner Mitbewerber, lass dich ein bisschen inspirieren und aktualisiere deine Infos fortlaufend.
Wird nach Anforderungen gesucht, die Du erfüllst, so wird mit Premium dein Profil vor denen der kostenlosen Accounts angezeigt.
Für meine Zwecke war mir die Auswahl an Abos bei Xing jedoch zu gering, so dass ich mich relativ schnell für LinkedIn entschieden habe.
Meine Erfahrungen mit Linkedin Premium
LinkedIn Premium hat mich in den Anfängen meiner Selbstständigkeit sehr gut unterstützt. Ich konnte nicht nur regionale, sondern auch internationale Kontakte knüpfen und neue Kunden gewinnen, die mir wiederum weitere Kunden eingebracht haben.
Etwa ein Jahr lang habe ich den Premiumservice genutzt und habe einen Teil der Kosten auch steuerlich geltend machen können, da ich nachweisen konnte, dass er für meinen Job nötig war.
Leider war aber auch das Thema Spam immer mal wieder aktuell, teilweise habe ich recht viele Werbemails oder Junkmails pro Tag bekommen, das war aber immer nur phasenweise. Hin und wieder hat das aber dafür gesorgt, dass auch wichtige Mails nicht mehr direkt in meinem Posteingang gelandet sind und so konnte ich mitunter erst nach Durchforsten des Spamordners auf geschäftliche Mails antworten.
Davon abgesehen werden die absoluten Kleinigkeiten vom Kundenservice manchmal zu einem riesigen Problem gemacht.
Ein Beispiel dafür ist die Änderung der Rechnungsadresse. Der Kundenservice meldet sich nicht und so flattert die Rechnung auch Monate später noch immer an die alte Adresse, wenn Du, so wie ich, keinen Nachsendeantrag bei der Post gestellt hast.
Auch die Kündigung des Premium-Zugangs wird dir aus meiner Sicht unnötig erschwert. Dafür, dass LinkedIn der absolute Marktführer bei Business-Netzwerken ist, ist so etwas für mich total überflüssig und schreckt mich ab, in Zukunft wieder dort ein Premiumabo abzuschließen.
Was gibt es bei LinkedIn zu beachten?
Gerade als Selbstständiger ist es wichtig, auf sich und sein Unternehmen aufmerksam zu machen. Vorsichtig solltest Du sein, wenn Du bei LinkedIn für dich Werbung machst, denn auch dort ist Kaltakquise ohne explizite Zustimmung verboten.
Dazu gibt es sogar schon einige Gerichtsurteile, die empfindliche Geldstrafen mit sich brachten. In diesem Falle lohnt sich also unbedingt der Abschluss des Sales Navigator Core Zugangs, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.
Außerdem ist LinkedIn in einigen Ländern komplett gesperrt, oder zumindest in einer anderen Version, also nur zensiert, verfügbar. Die gute Nachricht ist hier aber, dass es in diesen Ländern meist lokale Alternativen gibt, die dir ähnliche Optionen bieten.
LinkedIn Premium aus der Sicht eines Arbeitssuchenden
Vor meiner Selbstständigkeit habe ich natürlich auch schon einen LinkedIn Account gehabt, diesen aber eher ungern genutzt, da die meisten Funktionen doch wirklich nur den zahlenden Kunden zur Verfügung gestellt werden. Als ich dann meinen Arbeitgeber wechseln wollte, habe ich mir einen Premiumzugang erstellt und mich intensiv auf die Suche nach Jobs und Inspiration begeben.
Ich wurde proaktiv von potentiellen Arbeitgebern angeschrieben und hatte darunter auch einige interessante Anfragen. Da ich aber ins Ausland wollte, habe ich alle innerdeutschen Angebote abgelehnt und mich auf Südeuropa konzentriert. Durch die Internationalität der Plattform habe ich einige spannende Unternehmen gefunden und drei Interviews vereinbart.
Letzten Endes hat es mich nach Italien verschlagen, wo ich zwei wunderschöne und anspruchsvolle Jahre verbracht habe. Ohne LinkedIn wäre mir diese Erfahrung wohl verwehrt geblieben und wenn ich nochmal einen Job suchen sollte, würde ich mir sicherlich sofort wieder einen Premiumzugang zulegen.
Fazit: für wen lohnt sich Linkedin Premium besonders?
An sich ist der Premium-Zugang bei LinkedIn sehr nützlich. Er bietet dir viele nützliche Funktionen, die dir die Vernetzung erleichtern, insbesondere im internationalen Raum und auch für Selbstständige, die ihren Kontaktkreis ausbauen wollen.
Wenn man jedoch bedenkt, dass man dann teilweise mit Spam und einem schlechten Kundenservice zu kämpfen hat, sollte man genauer abwägen, ob LinkedIn Premium für dich einen ausreichenden Mehrwert ergibt. Klar ist aber auch, dass man den Support nur in den seltensten Fällen mal wirklich braucht.
Der größte potentielle Haken an der ganzen Sache ist aber schlichtweg, dass Du selbst mit Abo keine Garantie hast, einen Job oder Mitarbeiter zu finden. Natürlich stehen die Chancen in beide Richtungen dann deutlich besser, aber eine hundertprozentige Sicherheit kann dir erfahrungsgemäß keiner geben.
Ich würde dir aber einfach empfehlen, nach einem Angebot Ausschau zu halten und dir zumindest für eine gewisse Zeit einen Premiumzugang zuzulegen. So kannst Du dich in Ruhe umschauen und verlierst im schlimmsten Fall nicht allzu viel Geld, sondern findest dafür vielleicht deinen Traumjob. 🙂
Lohnt sich Linkedin Premium aus Deiner Sicht?
Deine Meinung ist uns wichtig, deshalb haben wir hier eine kleine Abstimmung eingebaut.
Außerdem würden wir uns natürlich über einen Kommentar freuen, vor allem wenn Du selbst schon Erfahrungen mit Linkedin Premium oder alternativen Plattformen gemacht hast!