Stellst Du dir auch die Frage „Lohnt sich ein Steuerberater für mich“? Dann bist Du hier genau richtig. 🙂
Wir klären zuerst, welche Vorteile Steuerberater mit sich bringen und in welchen Fällen sie überhaupt sinnvoll sind.
Anschließend geben wir Dir ein paar Tipps und stellen mögliche Alternativen vor.
Was sind generell die Vorteile von Steuerberatern?
Steuerberater informieren sich regelmäßig über die Rechtslage steuerlicher Rahmenbedingungen und Voraussetzungen. Das deutsche Steuerrecht gilt übrigens als das umfangreichste der Welt und ist damit wirklich kompliziert.
In besonderen Fällen ermöglichen qualifizierte Steuerberater außerdem eine Optimierung der zu entrichtenden Steuern.
Ein wichtiger Vorteil des Steuerberaters ist seine Absicherung gegen Fehler. Steuerberater sind nämlich dazu verpflichtet, eine Versicherung gegen Vermögensschäden abzuschließen.
Tritt der Fall ein, dass ein Steuerberater einen Fehler macht, beispielsweise eine Null zu viel oder zu wenig eingibt und damit die Steuerlast zu Unrecht verändert, übernimmt die Versicherung den entstandenen Schaden.
Auch Beratungsfehler sind abgesichert. Schätzt der Steuerberater eine Rechtslage falsch ein und verursacht dadurch einen Vermögensschaden für seinen Kunden, tritt ebenfalls seine Versicherung ein.
Lohnt sich ein Steuerberater für Angestellte?
Angestellte müssen in ihrer Steuererklärung die sogenannte „Anlage N“ ausfüllen, wobei das „N“ für Einkommen aus nicht selbstständiger Tätigkeit steht. Diese Anlage umfasst mehrere Seiten, da alle steuerlichen Aspekte in einem Formular aufgeführt sind.
Die steuerliche Situation von Angestellten kann von ganz einfach bis hoch kompliziert gestaltet sein. Hat ein Angestellter beispielsweise nicht mehr als 1.000 Euro Werbungskosten im Jahr, deutet das auf eine nicht sehr komplizierte Steuersituation hin. In einem solchen Fall lohnt sich ein Steuerberater in der Regel nicht, stattdessen wird einfach ein Pauschalbetrag für Werbungskosten angesetzt und die Anlage N hat sich danach zum wesentlichen Teil erledigt.
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Es sei denn, nicht alle mit dem Beruf zusammenhängenden Kosten werden angegeben. Ob aus Unkenntnis oder aufgrund fehlender Dokumentation über getätigte Ausgaben. Dann sieht es natürlich wieder anders aus. Ein Steuerberater kann auf Kostenpositionen hinweisen, die vielleicht in Vergessenheit geraten sind. Doch dafür muss auch er vom Kunden ausreichend informiert werden.
Selbst Angestellte mit doppelter Haushaltsführung, Weiterbildungsinvestitionen und einem Heimarbeitsplatz haben nicht viel von ihrem Steuerberater, wenn er keine Kenntnis über die genannten Dinge erlangt.
Aus diesem Grund ist es wichtig einen Steuerberater zu beauftragen, der sich mit seinen Kunden beschäftigt und proaktiv steuerrelevante Informationen abfragt. In vielen Fällen weiß der Kunde nämlich nicht, was steuerlich relevant ist und so gehen womöglich wichtige steuerlich relevante Aspekte unter.
Steuerberater müssen nicht jedes Jahr mit der Steuererklärung beauftragt werden, sondern können auch nur von Zeit zu Zeit kontaktiert werden. Sind die eigentlichen steuerlichen Rahmenbedingungen klar, kann der Steuerberater beispielsweise bei Änderungen informiert oder zu Rate gezogen werden, falls sich allgemeine rechtliche Rahmenbedingungen ändern.
- Ist deine steuerliche Situation relativ einfach, lohnt sich der Gang zum Steuerberater meist nicht wirklich.
- Falls Du jedoch beispielsweise viele Aufwendungen für deinen Job hast, die Du selbst zahlst, macht es vielleicht Sinn, dich darüber mit einem Steuerberater zu unterhalten.
Für welche Einkunftsarten ist der Gang zum Steuerberater sinnvoll?
Insbesondere die Komplexität der eigenen Einkommensstruktur ist maßgebend für das Einschalten eines Steuerberaters.
Möchtest Du die Verluste der einen Firma auf die Gewinne der anderen Firma anrechnen und bist Du gleichzeitig noch angestellt und verfügen über ein Immobilienvermögen, dann könnte ein Gespräch mit dem Steuerberater spürbare Vorteile bringen.
- Einkommen aus Land- und Forstwirtschaft
- Einkommen aus Vermietung
- Einkommen aus nicht selbstständiger Tätigkeit
- Einkommen aus selbstständiger Tätigkeit
- Einkünfte aus Gewerbebetrieben
- Einkünfte aus Kapitalvermögen
- Sonstige Einkünfte
Keine dieser Einkunftsarten ist besonders kompliziert oder erfordert von Rechtswegen einen Steuerberater. Allerdings können die Dinge kompliziert werden, wenn mehrere Einkunftsarten aufeinander treffen und gegenseitig verrechnet werden sollen.
Jede Einkunftsart hat ihre Besonderheit und Details. Ob es um Verbuchungen von Subventionen in der Landwirtschaft geht oder um eine umsatzsteuerbefreite Vermietung, hat jede Einkunftsart ihre eigenen Sachverhalte. Daher lohnt es sich insbesondere bei speziellen Fragestellungen, einen Steuerberater aufzusuchen, der ein Experte auf dem jeweiligen Gebiet ist.
Ab welchem Einkommen lohnt sich ein Steuerberater?
Der Steuerberater rechnet in der Regel in Zeitansätzen und Wertansätzen ab. Daher gilt der Grundsatz: Je mehr der Kunde verdient, umso hoher fällt die Rechnung des Steuerberaters aus.
Allerdings kann man auch eine pauschalierte Abrechnung vereinbaren, was diese Situation dann etwas entschärft.
Vor diesem Hintergrund macht es Sinn, einen Steuerberater genau dann zu beauftragen, wenn die Opportunitätskosten höher sind, als die Kosten für den Steuerberater. Erstellt der Steuerberater beispielsweise für 2.000 Euro deine Steuererklärung und Du benötigst für die gleiche Arbeit 25 Stunden und hast einen eigenen Stundensatz von 100 Euro (was dann 2.500 Euro entspricht), lohnt sich der Steuerberater definitiv.
Gleiches gilt für Angestellte, die sehr viel arbeiten müssen, also keine Zeit für die Steuererklärung haben und in dieser Zeit mehr verdienen, als der Steuerberater kostet.
Oft hört man, der Steuerberater müsse mehr Geld vom Finanzamt zurückholen, als er koste, dann würde er sich lohnen. Diese Einstellung ist natürlich Quatsch. Steuerberater können weder zaubern noch Gesetze ändern, damit der Kunde genug Geld zurückbekommt. In vielen Fällen mag diese Rechnung vielleicht sogar aufgehen, die Haltung dabei ist allerdings fragwürdig.
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Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein – was ist besser?
Grundsätzlich dürfen Lohnsteuerhilfevereine nicht tätig werden, wenn Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft, Gewerbebetrieben oder selbstständiger Tätigkeit vorliegen, außer diese Einkünfte wären steuerfrei.
Daher richtet sich das Angebot von Lohnsteuerhilfevereinen ausschließlich an Arbeitnehmer. Diese werden Mitglied und zahlen einen Mitgliedsbeitrag als Gegenleistung für die steuerliche Unterstützung und Erstellung von Steuererklärungen. Darüber hinaus dürfen keine weiteren Gebühren erhoben werden.
Die Anforderungen an die Berater in den Lohnsteuerhilfevereinen sind deutlich geringer als die an einen Steuerberater, da das Themenspektrum deutlich kleiner ist. Allerdings gibt es bei den Lohnsteuerhilfevereinen auch deutliche Qualitätsunterschiede, was das Beratungsniveau angeht.
Hier gilt das gleiche wie bei Steuerberatern. Wird das gesamte Spektrum relevanter Daten abgefragt, von Seminarkosten über Zweitwohnsitz, von Pendlerpauschale bis zu Heimarbeitskosten, oder werden stattdessen einfach die pauschalen 1.000 Euro für Werbungskosten angesetzt?
Ob sich also ein Lohnsteuerhilfeverein lohnt, muss ebenfalls im Einzelfall beurteilt werden.
Fazit: Für wen lohnt sich ein Steuerberater?
- Ein Steuerberater lohnt sich genau dann, wenn die Kosten es selbst zu tun, inklusive Recherchearbeiten, Sortierung von Belegen und so weiter höher sind, als die Kosten des Steuerberaters.
- Rechnet der Steuerberater beispielsweise 10 Stunden ab, dann wirst Du im Regelfall deutlich länger brauchen.
- Übersteigt dein Stundensatz den des Steuerberaters, dann brauchst Du keine große Rechnung anzustellen. Dann dürfte sich der Gang zum Steuerberater definitiv für dich lohnen.
- Insbesondere bei komplizierten Fällen und großen Summen macht ein Steuerberater durchaus Sinn, da er über eine Vermögensschadenhaftpflicht abgesichert ist.
- Daher ist es beispielsweise für mittelständische und große Unternehmen Usus, einen Steuerberater zu beauftragen.
- Für Angestellte mit durchschnittlichem Einkommen und geringen Werbungskosten, die nicht über eine Vielzahl von Einkunftsarten verfügen, hat man die Steuererklärung besser schnell selbst im Griff.
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Außerdem würden wir uns natürlich über Deinen Kommentar freuen, vor allem wenn Du selbst schon Erfahrungen mit Steuerberatern gemacht hast!
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