Für uns ist es mittlerweile ganz normal geworden, Dinge, die wir haben möchten, online zu kaufen. Das ist sogar bei gebrauchten Gegenständen möglich, zum Beispiel über Ebay Kleinanzeigen, einer Art Online-Flohmarkt.
Doch leider läuft dort nicht immer alles so, wie es laufen sollte. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der Frage, ob es sich in einem solchen Fall lohnt, die andere Person anzuzeigen.
Was steckt hinter einer Anzeige wegen Ebay Kleinanzeigen?
Im Internet gibt es viele Betrüger, die sich an der Gutgläubigkeit anderer Menschen bereichern wollen.
Am Beispiel von Ebay Kleinanzeigen heißt das: sie stellen ein begehrtes Produkt, wie zum Beispiel eine vor kurzem auf dem Markt gekommene Spielkonsole, online, lassen sich von Käufern Geld dafür überweisen und verschwinden dann plötzlich von der Bildfläche. Das ist wohl einer der bekanntesten Fälle.
Alternativ schicken sie tatsächlich ein Paket los, aber es ist nur mit Füllmaterial befüllt, um auf ein gewisses Gewicht zu kommen. Auch diese Masche gab es schon oft. Dann ist es natürlich doppelt ärgerlich, weil Du nur schwer nachweisen kannst, dass das Paket wirklich leer war.
Betrug kann grundsätzlich bei der Polizei angezeigt werden, das steht außer Frage. Wie viel das jedoch wirklich bringt, hängt davon ab, was Du über den mutmaßlichen Betrüger weißt und wie hoch die Summe ist, um die es geht.
Jedoch steckt nicht hinter jedem Problem ein Betrug. Hast Du beispielsweise eine unversicherte Versandart gewählt, kann es auch sein, dass die Post das Paket einfach verbummelt hat. Wenn das passiert, ist keiner schuldig, aber deine Ware wirst Du trotzdem nicht bekommen.
In diesem Fall ist zudem keine Anzeige möglich, schließlich hast Du ja zugestimmt, dass Du den unversicherten Versand haben möchtest.
Manchmal hat der Verkäufer auch einfach nur keine Zeit oder kommt aus irgendwelchen Gründen gerade nicht auf sein Ebay Konto. Deswegen solltest Du in vielen Fällen einfach etwas Geduld haben, denn im besten Fall löst sich das Problem von alleine.
Was gibt es bei einer Anzeige wegen Ebay Kleinanzeigen zu beachten?
Grundsätzlich gilt: Je mehr Informationen Du über den mutmaßlichen Betrüger hast, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er gefasst wird. Kennst Du seinen Vor- und Nachnamen, ist das schon einmal ein guter Anfang.
Ein Paypal-Konto könnte ein weiterer Ansatzpunkt sein, lässt sich aber theoretisch auch schnell fälschen und somit in eine Sackgasse führen. Am besten ist es, wenn Du eine Kontonummer und die Adresse hast, denn dann wird der Täter eindeutig nachweisbar sein.
Was auch eine Rolle spielt, ist der Betrag, um den Du betrogen wurdest. Wenn es nur 5 Euro waren, wird die Polizei die Anzeige nicht allzu ernst nehmen. Handelt es sich jedoch um mehrere hundert oder tausend Euro, wird man sich womöglich mehr bemühen.
Eine Anzeige bei der Polizei ist kostenlos, einen Versuch ist es also eigentlich immer wert. Ob Du dann dein Geld zurückbekommst, ist fraglich, aber immerhin kannst Du dafür sorgen, dass der Täter nicht einfach ungestraft davonkommt.
Welche Alternativen zu einer Anzeige wegen Ebay Kleinanzeigen gibt es?
So doof es auch klingt, aber wenn Du betrogen wurdest, hast Du nur zwei Möglichkeiten: Entweder Du ärgerst dich über deinen Fehler, belässt es aber dabei oder Du versuchst es mit einer Anzeige.
Allerdings muss es gar nicht erst so weit kommen, denn mittlerweile kannst Du dich sehr gut vor Betrug schützen:
- Zu diesem Zweck gibt es nämlich beispielsweise die “sicher bezahlen”-Funktion von Ebay Kleinanzeigen.
- Damit bist Du als Käufer rechtlich abgesichert und falls einmal ein Problem sein sollte, kümmert sich Ebay um Klärung.
- Für diese Funktion musst Du eine Gebühr zahlen, die sich aktuell aus 4,5% des Kaufpreises und einer Pauschale von 0,35 Euro zusammensetzt.
- Da Du dafür allerdings geschützt bist, kann sich das definitiv lohnen.
Damit Du auch sichergehen kannst, dass deine Ware wirklich ankommt und nicht verloren geht, gibt es ebenfalls zwei Möglichkeiten: Entweder Du holst sie selbst ab oder Du wählst versicherten Versand, damit Du immer sehen kannst, wo dein Paket gerade ist.
Außerdem ist diese Versandart gut, weil der Paketdienst dann für Schäden und Verluste während des Versandweges aufkommt.
Zum Schluss gibt es noch einen kleinen Tipp: Filme immer den Prozess des Paket Auspackens und zwar so, dass man den Inhalt direkt sehen kann. So hast Du einen eindeutigen Beweis, falls entweder falsche, defekte oder gar keine Ware in diesem Paket gesteckt hat.
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Wie sind die Erfahrungen mit einer solchen Anzeige?
Die Erfahrungen, die andere mit einer Anzeige wegen Ebay Kleinanzeigen gemacht haben, fallen leider nicht sonderlich positiv aus.
Oft ist einfach gar nichts passiert. Die Opfer haben ihre Anzeige aufgegeben, aber die Polizei ist einfach nicht aktiv geworden. Oder der Betrüger konnte nicht gefunden werden, weil er falsche Daten angegeben hat.
Sollte die Polizei doch einmal erfolgreich gewesen sein, wurde der Betrüger dann, je nachdem, was ihm nachgewiesen werden konnte, verurteilt und bekam eine Strafe. Ihr Geld haben die Betroffenen jedoch trotzdem nicht wiedergesehen.
Fazit: für wen lohnt sich eine Anzeige wegen Ebay Kleinanzeigen besonders?
Ob sich eine Anzeige lohnt, hängt vor allem davon ab, wie viele Informationen Du über den mutmaßlichen Betrüger hast und um was für eine Summe es sich handelt.
Bei einer hohen Summe und wenn Du vielleicht sogar den vollen Namen und die Adresse des Täters kennst, wird die Polizei mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit erfolgreich sein, in allen anderen Fällen ist die Wahrscheinlichkeit meist eher gering.
Einen Versuch ist es allerdings immer wert, schließlich ist eine Anzeige kostenlos und kann im besten Fall dazu führen, dass der mutmaßliche Betrüger geschnappt wird und die Welt dadurch vielleicht etwas besser wird. 🙂
Lohnt sich eine solche Anzeige aus Deiner Sicht?
Deine Meinung ist uns wichtig, deshalb haben wir hier eine kleine Abstimmung eingebaut.
Außerdem würden wir uns natürlich über einen Kommentar freuen, vor allem wenn Du selbst schon Erfahrungen mit Anzeigen wegen Internet-Transaktionen gemacht hast!
https://polizei.nrw/artikel/betrug-ueber-online-kleinanzeigen