Lohnt sich eine Haartransplantation

Viele Menschen – überwiegend die Männlichen unter uns – sind von frühem Haarausfall betroffen. Viele haben schon, bevor sie 30 werden, die ersten kahlen Stellen.

Wenn es auch für Dich ein Thema ist, dann kann eine Haartransplantation Dir möglicherweise zu mehr Wohlbefinden und einer höheren Lebensqualität verhelfen.

Für wen sich eine Haartransplantation lohnt, was dabei zu beachten ist und welche Alternativen es gibt – alles, was du dazu wissen musst, werden wir Dir in diesem Beitrag erklären.

 

Wie funktioniert eine Haartransplantation?

Lohnt sich eine Haartransplantation im Ausland

Bei einer Haartransplantation werden gesunde Haarwurzeln entnommen und an den kahlen Stellen wieder eingesetzt.

Das funktioniert nicht nur auf dem Kopf, sondern Du kannst dies auch bei Wimpern, Augenbrauen, Bart oder sogar im Intimbereich machen lassen.

Hierbei kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz. Wir schauen uns jetzt drei davon etwas genauer an, die mit den Abkürzungen FUE, FUT und DHI bezeichnet werden.

1) Die FUE-Methode

In Deutschland wird am häufigsten mit der Follicular Unit Extraktion – kurz FUE – gearbeitet. Diese Methode ist momentan die einzige minimalinvasive – also ein Eingriff mit so wenig Verletzungen von Gewebe wie eben möglich – und damit schonendste Vorgehensweise bei einer Haartransplantation.

Kurz zur Erklärung: Deine Haare wachsen im Bündel, welche meist ein bis fünf Haare einschließen. Diese Bündel nennt man auch follikuläre Einheiten.

Es wird also bei der FUE-Methode nicht nur eine Haarwurzel entnommen, sondern eben diese Einheiten. Damit gelingt das Umsetzen der Haare nicht nur schneller, sondern auch schonender.

2) Die FUT-Methode

Dann gibt es noch die FUT (Follicular Unit Transplantation) Methode.

Hier wird sogar ein ganzer Streifen am Hinterkopf entfernt, also ein Streifen dieser Haarbündel, um dann an einer kahlen Stelle wieder eingesetzt zu werden.

Diese Methode kommt häufig bei Glatzen am Oberkopf zum Einsatz – also dort, wo die „Problemzone“ deutlich eingegrenzt werden kann.

3) Die DHI-Methode

Die dritte Methode ist die Direct Hair Implantation – oder kurz DHI.

Dies ist derzeit die modernste Herangehensweise und Du kannst sie als eine Weiterentwicklung der FUE-Methode betrachten.

Hier wird jede Haarwurzel einzeln entnommen und mit einem speziellen, sehr feinen Werkzeug wieder eingesetzt.

Der Vorteil dieser Methode ist, dass hier die Haare dichter eingesetzt werden können und es kann sogar die Wuchsrichtung bestimmt werden. Dadurch dauert es logischerweise etwas länger, weil der Prozess etwas aufwendiger ist.

DHI wird meist bei Barthaaren oder Augenbrauen benutzt, da hier diese feine Arbeitsweise am besten geeignet ist und für ein optimales Ergebnis sorgt.

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Wie genau ist der Ablauf einer Haartransplantation?

Haartransplantation Ablauf

Bevor Du zur eigentlichen Behandlung kommst, wird erstmal eine Haaranalyse angefertigt.

Hierbei wird unter anderem deine Kopfhaut geprüft und auch geschaut, wie dicht deine Haare wachsen und wo die „Problemzonen“ liegen.

Wie bei jedem medizinischen Eingriff erfolgt natürlich ein Erstgespräch mit dem behandelnden Arzt. Hier kannst Du Deine Fragen stellen und Dir wird alles zum Eingriff detailliert erklärt. Im Anschluss wird dann direkt ein Termin für den Eingriff vereinbart.

An dieser Stelle möchte ich kurz einwerfen, dass eine Haartransplantation in einigen Fällen nicht möglich ist.

Das ist vor allem dann der Fall, wenn Alopecia Areata – ein entzündlicher Haarausfall – die Ursache für die kahlen Stellen ist. Diese Form ist zumeist für die kreisrunden Haarausfälle verantwortlich. Dieser breitet sich vom Zentrum der kahlen Stelle immer weiter aus und meist bleibt hier auch kein Haar an der Ausfallstelle übrig.

Direkt vor der Operation wird zur Vorbereitung die Haarlinie markiert. Hierbei wird natürlich darauf geachtet, dass diese so natürlich wie möglich gesetzt wird.

Auch werden in den meisten Fällen noch Fotos gemacht, um später einen direkten Vorher-Nachher-Vergleich der Haartransplantation zu haben.

Innerhalb von vier bis sechs Stunden findet dann die eigentliche Umsetzung der Haare statt.

Der Ablauf einer Haartransplantation wird in folgende vier Schritte unterteilt:

  1. Zu Beginn werden die Haargruppen, Haarstreifen oder die einzelnen Follikel – das hängt eben von der angewendeten Methode ab – entfernt.
  2. Danach werden die Haare zunächst in einer speziellen Nährstofflösung präpariert.
  3. Nun wird der Empfängerbereich auf das Einsetzen vorbereitet. Auch dieser Schritt variiert etwas je nach Methode.
  4. Zum Schluss werden dann hier Follikel, Gruppen oder Haarsteifen an die gewünschte Stelle eingesetzt.

Nach der OP bekommst Du ein Tap um den Kopf geklebt, das dafür sorgt, dass Blutergüsse oder Schwellungen nicht in Dein Gesicht absinken.

Die nun nicht mehr kahle Stelle wird allerdings nicht abgeklebt. Beim Entfernen eines Taps besteht nämlich das Risiko, dass die eingesetzten Transplantate wieder herausgerissen werden.

Deine Haare kannst du etwa ab dem dritten Tag wieder mit mildem Shampoo waschen und nach fünf bis sieben Tagen bist Du soweit auch wieder fit.

Nach einer Woche kannst Du auch wieder mit Sport loslegen, hierbei natürlich immer daran denken, dass du eine OP hinter dir hast, also langsam wieder einsteigen.

Etwas länger musst du deinen Kopf aber noch vor direkter Sonneneinstrahlung schützen, nämlich ganze zwei Monate.

Wenn es zum Einsatz der FUT-Methode kam, dann findet nach zwei Wochen noch das Fädenziehen am Entnahmebereich statt.

Wichtiger Hinweis: Eine Haartransplantation mindert nur die Folgen eines Haarausfalls, jedoch nicht deren Ursache. Von daher ist es ratsam, den Haarausfall nach der OP zusätzlich noch medikamentös, in Absprache mit einem Arzt, zu behandeln.

Bis Du dann ein erstes richtiges Ergebnis zu sehen bekommst, dauert es allerdings noch ein wenig.

Zunächst werden die transplantierten Haare erstmal tatsächlich wieder ausfallen. Aber keine Angst, denn nach gut drei Monaten wachsen schon wieder neue Haare nach und nach acht Monaten kannst Du Dich an den ersten Resultaten Deiner Haartransplantation erfreuen.

Nach einem Jahr kannst Du dann das endgültige Ergebnis auf deinem Kopf begutachten.

Wenn es zu keinen zwischenzeitlichen Komplikationen kam, dann bleibt dir dieses Resultat auch dauerhaft erhalten. 🙂

 

Wie hoch sind die Kosten für eine Haartransplantation?

Lohnt sich Transplantation Kosten

Wie eine Haartransplantation abläuft, ist nun klar. Aber, was genau kostet das Ganze denn eigentlich?

Wie bei den meisten Schönheits-OPs variieren die Kosten ziemlich stark.

Das Ganze hängt unter anderem vom behandelnden Arzt aber auch von der Klinik ab, in der Du den Eingriff machen lassen möchtest. Auch die Stadt spielt eine große Rolle bei der Preissetzung.

Der günstigste Weg ist dabei ins Ausland zu gehen. Vor allem die Türkei ist dafür bekannt, günstige Behandlungen anzubieten.

Hierbei solltest Du darauf achten, dass die Klinik einen guten Ruf und englischsprachige oder vielleicht sogar deutschsprachige Ärzte zur Verfügung stehen.

Fachjargon ist schon in der eigenen Muttersprache kaum bis gar nicht zu verstehen, daher ist es wichtig, dass Du gut mit den Ärzten kommunizieren kannst.

Durchschnittliche Kosten einer Haartransplantation

Aus der von uns durchgeführten Vergleichsstudie ergaben sich folgende Preise:

Eine Haartransplantation bewegt sich preislich im Schnitt zwischen 2.000 und 8.500 Euro.

In Deutschland betragen die Kosten durchschnittlich 7.350 Euro und in der Türkei 2.650 Euro.

Hier kannst Du also ordentlich Geld sparen. 🙂

An dieser Stelle möchte ich Dir noch sagen, dass die Krankenkasse solche OPs nicht übernimmt, denn es handelt sich hier nicht um einen medizinisch notwendigen Eingriff.

Allerdings gibt es auch ganz seltene Ausnahmen, wenn der Haarausfall zum Beispiel durch eine schwerwiegende Verletzung vorliegt, die für den Haarausfall verantwortlich ist. Auch wenn die Ursache psychischen Ursprungs ist, gab es schon Fälle, in denen die Krankenkasse eine Haartransplantation gezahlt hat.

 

Was gibt es bei einer Haartransplantation zu beachten?

Lohnt sich Haartransplantation bei Männern

Zuerst eine sehr häufig gestellte Frage:

Kann man auch Fremdhaar oder Kunsthaar transplantieren?

Die Antwort: ein klares Nein.

Unser Körper ist darauf ausgelegt, Fremdkörper zu erkennen und abzustoßen. Da es sich bei Kunst- und Fremdhaar um solch einen handelt, ist dies leider nicht möglich.

Die zweite Frage lautet:

Welche Risiken können bei einer Haartransplantation auftreten?

Hierbei gibt es zwei Dinge, die Du bedenken solltest:

Als erstes natürlich Fehler durch menschliches Versagen. Dieses Risiko lässt sich aber auf ein geringstes minimieren, wenn Du dich vorher gut über Arzt und Klinik informierst und vielleicht auch mehrere Erstgespräche führst.

Hast Du bei einem Arzt ein schlechtes Gefühl, dann solltest Du vielleicht noch ein wenig weitersuchen.

Die zweite Sache ist, dass es auch einige Begleiterscheinungen geben kann.

Diese sind:

  • Infektionsrisiko
  • Schwellungen
  • Spannungs- und Taubheitsgefühl
  • Narbenschmerzen
  • Krustenbildung
  • Shock-Loss (= Gewebetraumata in den benachbarten Hautbereichen, welche zu Haarausfall in diesem Bereich führen kann, das legt sich aber auch wieder)

All diese Negativerscheinungen sind nur temporär und lassen sich bei einer guten Nachsorge meist schnell behandeln.

 

Welche Alternativen zur Haartransplantation gibt es?

Alternative #1: Perücke/Toupee

Wenn Du Dir nach diesen ganzen Infos nicht mehr ganz so sicher bist, ob dies der richtige Weg für Dich wäre, dann kannst Du unter anderem auch auf Perücken oder ein Toupee zurückgreifen.

Vielleicht wäre das auch erstmal eine kurzzeitige Alternative, bis Du Dich entschieden hast, ob eine Haartransplantation das Richtige für dich ist.

Hier mal ein Beispiel für ein Toupee aus dem mittleren Preissegment:

Entscheidest Du Dich langfristig für eine der beiden Alternativen, dann kannst Du Dich in dafür spezialisierten Shops beraten lassen.

Gerade bei Toupees gibt es da genügend Wege, diese perfekt an deine Wünsche und deine eigenen Haare anzupassen.

 

Alternative #2: Mittel gegen erblich bedingten Haarausfall

Es gibt einige Pflegemittel, die in der Lage sind, einen sich abzeichnenden Haarausfall zu verlangsamen. Damit sie wirken, muss der Ausfall allerdings erblich bedingt sein.

Sehr beliebt ist zum Beispiel der Pflegeschaum Regaine mit Monoxidil, den es sowohl für Männer als auch für Frauen gibt. Der Wirkstoff Minoxidil, der in diesem Pflegeschaum enthalten ist, stärkt nachhaltig die Haarfollikel und stoppt den Haarausfall – zumindest solange er täglich (!) aufgetragen wird.

Es ist dabei wichtig zu wissen, dass dieser Wirkstoff die bereits ausgefallenen Härchen nicht mehr zurückholen kann. Die Behandlung sollte also idealerweise bereits bei ersten Anzeichen eines übermäßigen Haarausfalls beginnen.

 

Meine Erfahrungen mit Haartransplantation

Natürlich gibt es auch bei Haartransplantationen, so wie bei den meisten Schönheits-OPs, nicht nur positive Erfahrungen.

Hier lässt sich eines aber zumeist ganz klar sagen:

Die häufigsten negativen Erfahrungen sind zurückzuführen auf zu wenig Recherche über die Klinik und das Ärzte-Team.

Hier wurde genau das nicht beachtet, was das A und O bei einer solchen Behandlung ist: eine gute Vorbereitung!

Von diesen Berichten abgesehen, gibt es in meinem Umfeld eine Menge an positiven Erfahrungen.

Gerade junge Männer, die sehr früh von Haarausfall betroffen sind, hatten nach diesem Eingriff einfach wieder viel mehr Lebensfreude und haben sich wieder viel wohler gefühlt. 🙂

 

Fazit: Für wen lohnt sich eine Haartransplantation?

Eine Haartransplantation ist für jeden sinnvoll, der stark unter dem Haarverlust leidet.

Wenn Du Dich sehr unwohl fühlst, dann lohnt es sich für Dich auf jeden Fall, Dich zu informieren und mal ein paar Erstgespräche durchzuführen.

Natürlich sollten auch die finanziellen Mittel vorhanden sein, aber da lassen sich auch Wege finden, wie zum Beispiel den Eingriff im Ausland machen zu lassen.

Also: Wenn Du wieder selbstbewusst in den Spiegel schauen möchtest und das Geld dafür hast, dann ist eine Haartransplantation für Dich wahrscheinlich eine Überlegung wert.

 

Lohnt sich eine Haartransplantation aus Deiner Sicht?

Deine Meinung ist uns wichtig, deshalb haben wir hier eine kleine Abstimmung eingebaut.

Außerdem würden wir uns natürlich über einen Kommentar freuen, vor allem wenn Du selbst schon Erfahrungen mit einer Haartransplantation gemacht hast!


Lohnt sich eine Haartransplantation?

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6 Kommentare on Lohnt sich eine Haartransplantation?

    • Hallo Axel,

      bei einem Menschen mit gesunder Kopfhaut liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die umgepflanz-ten Haare anwachsen bei circa 98%. Etwas weniger bei 80% liegt die Erfolgswahrscheinlichkeit bei Patienten mit Diabetes oder bei Rauchern. Dasselbe gilt auch bei vernarbter Haut.

      Quelle:
      https://www.apotheken-umschau.de/therapie/therapiearten/haartransplantation-haarverpflanzung-744797.html

      Du solltest jedoch wissen, dass generell eine Haartransplantation erst ab dem Alter von circa 30 bzw. 35 Jahren durchgeführt wird. Auch sollte der Prozess des Haarausfalles abgeschlossen sein.

      Die Haare werden dabei vom hinteren Haarkranz entnommen, weil diese Haarpartie unempfind-lich gegenüber des Hormones DHT ist, welches für den Haarausfall mit verantwortlich ist.

      Werden diese Haare verpflanzt und von ihrer neuen Kopfhautregion angenommen, fallen sie zunächst einmal aufgrund von kurzfristigem Nährstoffmangel ungefähr drei Wochen nach der Entnahme aus.

      Das bedeutet jedoch nicht, dass der Eingriff erfolglos war, denn nach ungefähr drei bis vier Monaten wachsen an den ehemals kahlen Stellen gesunde Haare nach.

      Um optimale Ergebnisse zu erzielen, sollte ebenfalls nach der Haartransplantation Stress und Anstrengung vermieden werden.

      Viele Grüße
      Dein Was-Lohnt-Sich Team

    • Hallo Tom,

      generell ist auch eine Haartransplantation am Bart möglich. Hier werden Haare vom Hinterkopf verpflanzt. Diese Methode nennt man Einzelhaarmethode (FUE Methode). Die Kosten variieren je nachdem, ob ein vorhandener Bart verdichtet oder ein neuer Bart geschaffen werden soll. Im Übrigen beraten dich die darauf spezialisierten Ärzte gerne individuell.

      Du solltest mit Kosten ab ungefähr 3.000 Euro aufwärts rechnen. Diese beinhalten in etwa folgende Leistungen: Beratung, Analyse und Ursachensuche des Haarausfalles, die begleitende, kräftigende, regenerative und reaktivierende Behandlung der gesunden Haarfollikel, die Haartransplantation an sich, als auch die sich dem anschließende Nachbetreuung.

      In der Regel gilt die Haartransplantation als Schönheitsoperation, nur in seltenen Fällen übernimmt die Krankenkasse teilweise die Kosten. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn du nachweisen kannst, dass dir Nachteile im Beruf entstehen oder du aufgrund dessen an Depressionen leidest. Es lohnt sich auf jeden Fall, bei deiner Krankenkasse nachzufragen.

      Viele Grüße
      Dein Was-Lohnt-Sich Team

  1. Hallo zusammen,
    ich muss regelmäßig Cortison einnehmen. Ist es auch möglich, Cortison nach einer Haartransplantation bedenkenlos einzunehmen oder muss ich dabei etwas beachten?
    VG, Mudi

    • Hallo Mudi,

      oftmals hört man, dass Cortison für Haarausfall verantwortlich ist. Das ist jedoch nur ein Gerücht. Denn das Gegenteil ist der Fall: oftmals regt die Einnahme von Cortison das Haarwachstum an.

      Was du individuell zu beachten hast und ob du Cortison jedoch in deinem Fall einnehmen darfst, sprichst du am besten mit deinem Facharzt ab, denn er kann dich am besten beraten.

      Viele Grüße
      Dein Was-Lohnt-Sich Team

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