Für wen lohnt sich Web.de Club

Aufdringliche Werbung und zu wenig Speicherplatz sind wohl die größten Nachteile bei Postfach-Anbietern für E-Mails. Die Gratisangebote sind erfahrungsgemäß oft auf ein Minimum reduziert und umso interessanter ist es natürlich zu wissen, was die Premium-Versionen für Vorteile mit sich bringen.

Wir haben uns für den Vergleich einen der beliebtesten Postfach-Anbieter herausgesucht: Web.de. Dieser Dienst bietet drei verschiedene Tarife an, die wir für dich genauer betrachtet haben.

Was steckt genau im Kleingedruckten, welche Bausteine beinhalten die einzelnen Verträge, was ist bei der Kündigung zu beachten und für wen lohnt sich das überhaupt? Alles das und noch einiges mehr in unserem heutigen Vergleich.

 

Was steckt hinter dem Web.de Club?

Web.de bietet dir drei unterschiedliche Tarife, die Du einfach für dein Postfach buchen kannst. Mit allen drei Tarifen kannst Du bis zu 500.000 Mails abspeichern, erhältst keine Werbung mehr und kannst für je 10 ct SMS verfassen.

Der „MailPlus“-Tarif ist am günstigsten. Er kostet derzeit 3,99 Euro pro Monat und bietet dir einen Online-Speicher von maximal 7 GB. Das ist schon ein ordentliches Plus im Vergleich zum Gratis-Tarif.

Mit dem „Club-Tarif“ steht dir eine Cloud mit bis zu 12 GB Speicherplatz zur Verfügung. Dieser Tarif kostet aktuell 6,49 Euro monatlich, unterscheidet sich abgesehen von dem Speicherplatz jedoch nicht von den anderen Tarifen.

Dasselbe gilt für den Tarif „Club 100“. Für 7,99 Euro monatlich erhältst Du hier einen Speicherplatz von bis zu 102 GB, darüber hinausgehende Vorteile hast Du jedoch nicht. Mit diesem Speichervolumen stellt der Tarif schon fast eine ausgelagerte Festplatte dar. 🙂

Spar-Abo Übersicht

Die zur Verfügung stehenden Web.de Club-Tarife unterscheiden sich eigentlich nur im Preis und dem verfügbaren Online-Speicherplatz, der es dir ermöglicht, Dateien in einer Cloud zu speichern.

Alle Tarife ermöglichen es dir übrigens auch noch, auf exklusive Grußkarten zurückzugreifen und spezielle Funktionen des Kalenders zu nutzen. Du kannst ihn beispielsweise so mit anderen Web.de-Usern teilen. Das ist natürlich vor allem dann praktisch, wenn auch andere Familienmitglieder diesen Emaildienst nutzen.

Übrigens kannst Du dein Web.de-Postfach selbstverständlich auch weiterhin nutzen, wenn Du nicht für den exklusiven Zugang zahlen möchtest. Dann stehen dir aber eben auch nur die Standardfunktionen zur Verfügung.

P.S. Wenn Du von einem kostenpflichtigen zu dem Freemail-Tarif wieder zurückkehrst, solltest Du beachten, dass dir dann nur noch 1 GB Speicherplatz gewährt werden. Die darüber hinausgehenden Inhalte werden oft einfach unwiderruflich gelöscht, sie sollten daher so schnell wie möglich anderweitig gesichert werden.

Wir würden dir diesbezüglich als einfachste Lösung empfehlen, Microsoft Mail oder Mozilla Thunderbird herunterzuladen, dein Konto damit zu verknüpfen und dann alle E-Mails bei dir lokal auf dem PC zu speichern. Sicher ist sicher! 🙂

 

Was gibt es beim Web.de Club zu beachten?

Voraussetzung für die Mitgliedschaft im Web.de Club ist logischerweise ein E-Mail-Konto bei dem Anbieter. Dieses ist innerhalb weniger Sekunden erstellt und kostet erst einmal nichts, solange noch kein Abo abgeschlossen wurde.

Hast Du dein Konto erstellt, möchtest es aber erst einmal testen, bevor Du direkt für die zusätzlichen Funktionen zahlst, solltest Du jedoch erfahrungsgemäß etwas vorsichtig sein.

Web.de macht es einem nämlich ziemlich leicht, „aus Versehen“ auf einen Button zu kommen, mit dem Du das Abo direkt abschließt. Dieser ist beispielsweise direkt neben einem anderen Button platziert, mit dem Du etwas bestätigen musst.

Wenn Du dann nicht genau nachliest, sondern einfach nur automatisch irgendetwas anklickst, wirst Du von da an monatlich zur Kasse gebeten. Von daher: Augen auf bei der Auswahl des kostenlosen Email-Dienstes. 🙂

P.S. Die Kündigung hingegen ist dann wieder nicht so leicht wie das Abonnieren. Kündigen kannst Du nämlich nur per Fax oder per Post. Am Telefon oder Online kannst Du zwar schon einmal anmerken, dass Du vorhast, zu kündigen. Rechtskräftig wird die Kündigung aber wirklich erst, wenn sie in gedruckter, schriftlicher Form bei Web.de eingeht. Diese „Oldstyle-Prozesse“ haben bestimmt schon mal den einen oder anderen Kunden von der Kündigung abgehalten. 🙂

 

Was ist der Sammeldienst von Web.de?

Der Sammeldienst ermöglicht es dir, E-Mail-Adressen anderer Anbieter mit deiner Club-Mitgliedschaft zu verknüpfen. Wenn Du also diverse Adressen bei den unterschiedlichsten Anbietern, wie beispielsweise GMX, Outlook oder Yahoo haben solltest, kannst Du diese zentral und übersichtlich in dein Web.de-Postfach weiterleiten lassen.

Dieser Dienst funktioniert im Grunde genau wie ein E-Mail-Programm und greift mittels POP3 auf den Mailserver zu, um dann die Nachrichten entweder direkt im Posteingang anzuzeigen, oder in einem von dir angelegten Ordner. Und auch hier greift übrigens der 3-Wege-Spamfilter und schützt deinen Posteingang vor unerwünschten Nachrichten.

Also alles in allem ein üblicher Sammeldienst, wie auch bei den meisten anderen vergleichbaren Email-Anbietern.

 

Welche Alternativen gibt es dazu?

Alternative #1: Google Mail

Eine beliebte Alternative zu Web.de ist Google Mail. Google bietet dir viele der Vorteile, die der Web.de Club mit sich bringt, kostenlos an.

Dazu gehören beispielsweise die Cloud mit einem Speicherplatz von 15 GB, was schon mal mehr ist, als bei dem Web.de Abo für 6,49 Euro.

Darüber hinaus kann der Speicherplatz aber auch bei Google erweitert werden. Für die 100 GB, die dir der Club 100 Tarif für 7,99 Euro bietet, zahlst Du bei Google beispielsweise nur 1,99 Euro monatlich.

Mit Google Mail hast Du übrigens genug Speicherplatz für 3 Millionen Mails. Zur Erinnerung: Mit Web.de sind maximal 500.000 Mails möglich. Auch eine SMS oder ein Fax kannst Du per Google Mail versenden und das sogar kostenlos.

 

Alternative #2: Gmx

Auch Gmx.net ist ein Anbieter, der dir für einen E-Mail-Service verschiedene Tarife anbietet und übrigens genauso wie Web.de zu der United Internet Gruppe gehört.

Ein kostenloser Account bietet dir Speicherplatz für ca. 100.000 Mails und einen Cloud-Speicher von 2 GB. Für 2,99 Euro monatlich gibt es jedoch auch den ProMail-Tarif, mit dem Du ca. 500.000 Mails abspeichern kannst und deine Cloud 7 GB Platz bietet.

Der teuerste Tarif, der aktuell bei Gmx.net möglich ist, kostet 4,99 Euro. Er bietet noch einmal den doppelten Mail-Speicher im Gegensatz zu ProMail und eine Cloud mit 12 GB Speicherplatz.

Man muss allerdings bedenken, dass Gmx zu die Zugehörigkeit zu der gleichen Gruppe wie Web.de höchstwahrscheinlich auch die gleichen Qualitätsstandards beziehungsweise auch ähnliche Stärken und Schwächen haben dürfte. Deshalb stellt dieser Dienst aus unserer Sicht keine lupenreine Alternative zu Web.de dar.

Alternative #3: ProtonMail

ProtonMail ist ein Schweizer Email-Dienst, der einen klaren Fokus auf Ende-zu-Ende- sowie Null-Zugriff-Verschlüsselung hat. Dass bedeutet, dass niemand, inklusive des Anbieters selbst, die Email einsehen kann.

Die Verschlüsselung ist erfahrungsgemäß wirklich durchgängige, genauso wie der 2FA Schutz, sofern man die Anbieter-Apps verwendet, wobei das ohnehin anbieterseitig vorgeschrieben ist.

Es gibt hier, analog zu Web.de, einen Gratis-Tarif mit 1 GB Speicher sowie drei kostenpflichtige Versionen mit entsprechender Speicheraustattung und anderen Features, wie zum Beispiel Unterstützung von benutzerdefinierten Email-Domains sowie vorrangigem Kundensupport.

Natürlich hat die starke Sicherheit auch ihre Kehrseiten. So kommt man beispielsweise nicht mit externen Clients über IMAP an das ProtonMail-Postfach heran und der Anbieter erlaubt es zudem nicht, Emails automatisiert weiterzuleiten, was die Flexibilität dieses Dienstes (vor allem bei einer späteren Archivierung etc.) doch etwas einschränkt.

Allerdings reden wir hier wiederum über Probleme auf einem ganz anderen Niveau als bei Web.de. 🙂

 

Unsere Erfahrungen mit dem Web.de Club

Leider hat sich Web.de bei uns in der Vergangenheit schon häufig als recht unzuverlässig herausgestellt.

Mails kamen zum Teil entweder gar nicht oder erst Stunden später an oder wurden nach einiger Zeit einfach so gelöscht und es gibt einige weitere Probleme. So werden beispielsweise sehr wichtige E-Mails in den Spam-Ordner verschoben oder es gibt immer mal wieder Probleme beim Login.

Die Spamfilter dieses Anbieter sind ohnehin erfahrungsgemäß etwas abenteuerlich und greifen oft entweder zu hart durch oder sind zu schwach. Vielleicht ändert sich deren Qualität ja mit dem zunehmendem Einzug der Künstlichen Intelligenz, es bleibt allemal spannend. 🙂

Auch das Versprechen, dass Werbung gesperrt wird, wenn man einen Premium-Account hat, wird erfahrungsgemäß nur teilweise eingehalten. Im Kleingedruckten steht nämlich, dass das nur auf externe Werbung zutrifft. Werbung, die direkt von Web.de oder Partnern des Anbieters stammt, wird dir nämlich weiterhin angezeigt.

Auch sind die Vorteile, die der Web.de Club mit sich bringt, bei anderen Anbietern längst kostenloser Standard. Zum üblichen Gratis-Umfang gehört beispielsweise ein Cloud-Speicherplatz von 10 GB oder auch die Möglichkeit, SMS und Faxe zu versenden.

Die Tatsache, dass sich das Abo danach auch nur noch über unnötig komplizierte, „steinalte“ Umwege kündigen lässt, macht das Angebot auch nicht unbedingt sympathischer.

 

Fazit: für wen lohnt sich der Web.de Club besonders?

Der Web.de Club kann sich vor allem für diejenigen lohnen, die ihr E-Mail-Konto für vielfältige oder gar berufliche Zwecke nutzen und dementsprechend überdurchschnittlich viel Speicherplatz benötigen.

Allerdings sollte diesen Kunden dann auch bewusst sein, dass Web.de in vielen Fällen kein wirklich zuverlässiger Anbieter ist und sie sollten vielleicht auch mal einen Blick in die AGB werfen. Denn wer komplette Werbefreiheit erwartet, wird enttäuscht, denn ausschließlich externe Werbung wird dir nicht mehr angezeigt, wohl aber immer noch die „hauseigene“ von Web.de.

Wie wir gerade erläutert haben, gibt es durchaus einige Alternativen zu Web.de, die nicht nur günstiger, sondern in einigen Fällen auch zuverlässiger sind.

Deshalb gilt es, vor der Erstellung eines neuen Kontos und dem Buchen eines Abos zu prüfen, welcher Anbieter am besten zu den Anforderungen passt, die Du an ein E-Mail-Postfach stellst. Es ist immerhin deutlich einfacher, als später auf einmal plötzlich alles auf einen anderen Email-Dienst umstellen zu müssen.

 

Lohnt sich der Web.de Club aus Deiner Sicht?

Deine Meinung ist uns wichtig, deshalb haben wir hier eine kleine Abstimmung eingebaut.

Außerdem würden wir uns natürlich über einen Kommentar freuen, vor allem wenn Du selbst schon Erfahrungen mit dem Web.de Club oder alternativen Premium-Email-Postfächern gemacht hast!


Lohnt sich Web.de Club?

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Fragen unserer Leser

Gibt es eine Möglichkeit, den Spam-Filter anzupassen? Denn wie ihr schon schreibt, landen auch bei mir viele Mails fälschlicherweise nicht im Posteingang.
Du kannst sichere Absender zu einer Liste hinzufügen, dann landen diese Mails nicht mehr im Spam-Ordner, alternativ kannst Du den Filter auch komplett ausschalten, was wir dir aber eher nicht empfehlen würden.

Ist es wirklich legal, dass Web.de Kündigungen nur auf postalischem Wege akzeptiert? Ich meine, E-Mails sind ja inzwischen Gang und Gäbe und auch Kündigungen bei anderen Verbindlichkeiten konnte ich darüber schon regeln.
Verträge bei Mobilfunkanbietern lassen sich beispielsweise per Mail kündigen, wenn diese nach 2016 abgeschlossen worden sind. Und seit Juni 22 lassen sich viele Verträge auch online kündigen.

Web.de sieht aber für seine Kündigungen den postalischen Weg vor, per Mail oder Telefon kannst Du die Beendigung deines Vertrags vormerken, aber die definitive Beendigung erfolgt erst nach Erhalt eines unterschriebenen Kündigungsschreibens.

Lassen sich auch E-Mail-Adressen anderer Anbieter mit der Web.de App verknüpfen?
Ja, das ist aber erst seit 2020 möglich bzw. ab Version 6.12 der App und zwar nur für Android Smartphones. Nutzer von Apple-Geräten müssen noch auf den Web.de-Sammeldienst zurückgreifen, was wir ziemlich schade und auch umständlich finden. Da bietet sich also an, auf eine Alternative zurückzugreifen.

Auf meine Nachrichten an den Kundenservice wird leider nicht reagiert und ich sehe, dass das nicht unbedingt selten vorkommt. Ich habe aber eine wichtige Frage und brauche schnelle Hilfe. Wie kann ich da vorgehen?
Auch wir wissen, dass der Kundenservice gerne mal auf sich warten lässt. Recht schnell und zuverlässig fanden wir aber den Chat, der zwar nur mittels Bot antwortet, aber bei unserer Problematik immerhin helfen konnte.

Eine Hotline gibt es aktuell leider nur für Premium-Kunden und falls Du dazu gehörst, versuch es doch mal unter der 0721 / 960 58 23, die Du werktags von 8-18 Uhr erreichen kannst.


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