Bei Waschmaschinen haben wir ja schon gelernt, dass teure Geräte nicht immer die besten sind. Doch wie sieht es bei Geschirrspülern aus? Spielt der Wasserverbrauch und die Energieeffizienz in der heutigen Zeit wirklich eine größere Rolle als der Preis?
Wir haben im Haushalt seit über 13 Jahren einen Geschirrspüler von Miele, der seine Arbeit wie am ersten Tag verrichtet. Auch wenn man die gleiche Miele-Qualität von den aktuellen Geräten wohl nicht erwarten dürfte, haben wir uns zwei hochpreisige Geschirrspüler von Miele näher angeschaut und vergleichen sie in diesem Beitrag mit günstigeren Alternativen.
Ist bei Geschirrspülern teuer immer noch besser? Genau darum geht es in unserem heutigen Beitrag.
Worin liegen die Vorteile eines Miele Geschirrspülers?
Ein Gerät, das schmutziges Geschirr wäscht und dabei Wasser und Strom verbraucht? Das geht doch auch mit der Hand, sagst Du zurecht. Allerdings sind die heutigen Geschirrspüler erfahrungsgemäß deutlich effizienter als das Abspülen mit der Hand. Man spart mit einem solchen elektrischen Helfer nicht nur wertvolle Zeit, sondern verbraucht dabei auch deutlich weniger Wasser.
Und genau darauf kommt es an – denn selbst bei modernen Geschirrspülern geht die Energie- und Wassereffizienz deutlich auseinander. So spart ein hochwertiges Gerät bis zu 300 Euro Betriebskosten pro Jahr, verglichen mit einem günstigeren und technisch einfacheren Modell.
Die beiden Miele Geschirrspüler, um die es in unserem Beitrag geht, sind technisch beinahe identisch. Der gleiche Strom- und Wasserverbrauch, die gleichen Programme. Der Unterschied liegt hauptsächlich darin, dass der G 7160 SCVi AutoDos vollintegriert (die Bedienblende befindet sich an der Türoberkante) und der G 7110 SCI AutoDos teilintegriert ist (die Bedienblende ist an der Gerätefront).
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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EB-Geschirrspüler integr 60cm MIELE G7160 SCVI | 12 Bewertungen | Ansehen | ||
Miele | 14 Bewertungen | Ansehen |
AutoDos heißt übrigens, dass beide Miele Geschirrspüler über die Möglichkeit einer automatischen Spülmittel-Dosierung mit integrierter Miele-eigener PowerDisk verfügen. In der Powerdisk befindet sich von Miele entwickeltes Pulvergranulat, das optional zu einem normalen Spülmittel hinzugefügt werden kann.
Die separat erhältliche, etwa untertassengroße PowerDisk reicht je nach Programm für etwa 20 Spülvorgänge. Umgerechnet kostet die PowerDisk pro Vorgang etwa doppelt so viel wie der teuerste Spültab und ist deswegen, wie gesagt, ein rein optionales Add-on. Aus unserer Sicht ist diese Beigabe also nicht unbedingt empfehlenswert.
Beide Miele-Geräte besitzen das Energielabel „B“ und verbrauchen im Ökomodus für einen Spülvorgang 0,6 kWh Strom sowie 8 Liter Wasser. Bei über 70 Geschirrteilen Fassungsvermögen dürfte an diesen Wasserverbrauch selbst der effizienteste Tellerwäscher im Leben nicht kommen.
Dazu muss man allerdings anmerken, dass die Energielabel ab Anfang 2021 neu sortiert wurden. Die unterschiedlichen Abstufungen von A (A+++, A++ und so weiter) gibt es nicht mehr, sondern die Effizienzbreite reicht von A bis G. Das vereinfacht den Vergleich und motiviert die Hersteller, noch sparsamere Geschirrspüler-Modelle zu produzieren. Zweck erfüllt, könnte man auch dazu sagen. 🙂
Gibt es gute Alternativen zu einem Miele Geschirrspüler?
Bei der Standardbreite von 60 cm, zu der auch die beiden Miele Geschirrspüler gehören, gibt es erfahrungsgemäß reichlich günstigere Konkurrenz, darunter beispielsweise mittelpreisige Geräte von Siemens, Bosch und Bauknecht. Sie sind meist geringfügig lauter, verbrauchen mehr Strom und Wasser, liefern aber dennoch bekanntermaßen sehr solide Spülergebnisse.
Wir stellen Dir im Folgenden mal zwei Alternativen zu Miele Geschirrspülern vor, einmal im mittleren und einmal im unteren Preissegment. Wir haben uns bewusst nicht für Geräte aus der gleichen Preisklasse wie bei Miele entschieden, sondern fokussieren uns an dieser Stelle einzig und alleine auf das beobachtbare Preis-Leistungs-Verhältnis.
Alternative #1: Bosch Serie 6 Geschirrspüler
Mit der Serie 6 liefert Bosch einen vollintegrierten Home Connect Geschirrspüler der Effizienzklasse C mit vielen nützlichen Features. Darunter sind PerfectDry mit Zeolith-Technologie, TimeLight-Projektor der Restlaufzeit auf den Boden, ExtraClean Zone mit stärkeren Wasserdüsen im Oberkorb und vieles mehr.
Das des Besteckfachs ist der Spüler sehr geräumig und arbeitet das Geschirr auch in den Ecken der integrierten Körbe sauber ab. Das gilt auch beim Expressprogramm, womit sich aufgrund der verkürzten Dauer erfahrungsgemäß ebenfalls ordentlich Strom sparen kann.
Die Verarbeitung des Geräts passt auch, denn die Körbe klappern nicht und die integrierte Geräuschdämmung macht das Gerät recht leise im Betrieb.
Der Geschirrspüler von Bosch kostet aktuell etwa 30% weniger als ein vergleichbares Miele-Gerät, ohne dass man zu große Abstriche bei der Leistung sowie den eingebauten Features machen muss. Nicht umsonst wird die Serie 6 von Bosch aus der Preis-Leistungs-Sicht von vielen als eine ernstzunehmende Alternative zu Miele Geschirrspülern genannt.
Alternative #2: Midea SF 5.60NW wi Geschirrspüler
Im niedrigpreisigen Segment, in dem sich das Midea Gerät befindet, muss man natürlich grundsätzlich mit gewissen Abstrichen leben. Insbesondere bei der Lautstärke ist Midea allen modernen Miele Modellen erfahrungsgemäß deutlich unterlegen.
Allerdings kann man dieses Gerät interessanterweise nachträglich dämmen und dadurch fast schon auf das Niveau deutlich teurerer Geräte bringen. Auch wenn das mitunter recht aufwendig sein kann.
Auch die Betriebskosten von Midea sind erfahrungsgemäß recht moderat und das Gerät verfügt über ein ordentliches Eco-Programm. Lediglich die Vielfalt der auswählbaren Programme kann man im Vergleich zu teureren Geräten als nur befriedigend einstufen. Na ja, dafür kostet es ja auch nur einen Bruchteil im Vergleich zu den Miele-Maschinen.
Ansonsten liefert das Midea-Gerät, wie gesagt, grundsolide Leistungen ab und ist vom Preis-Leistungs-Verhältnis her somit ebenfalls eine theoretische Option zu einem Miele Geschirrspüler. Wer nicht unbedingt eine große Programmauswahl benötigt, bekommt hier schon ordentlich etwas fürs Geld.
Mit einem Miele Geschirrspüler sparen – unsere Tipps
Alle aktuellen Miele-Geräte gehen nach dem Einschalten automatisch in den Eco-Modus. Das sollte man angesichts der heutigen Energiepreise am besten drin lassen, denn die modernen Geschirrspüler entfernen selbst hartnäckige Verschmutzungen im Eco-Modus energieeffizienter als im Automatik- oder anderen Programmen. Und zwar auch dann, wenn der Eco-Modus etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt.
So verbraucht ein Miele-Geschirrspüler im Eco-Modus nur etwa 0,5-0,8 kWh, statt 1-1,2 kWh im Normalbetrieb. Die Energieersparnis kann also bis zu 50% betragen und sich auf Dauer durchaus in der Stromkostenabrechnung bemerkbar machen.
Wenn man eingetrocknete Speisereste mit etwas Spülmittel einweicht, hilft man dadurch dem Geschirrspüler, seinen Dienst besser und effizienter zu verrichten. Den Vorgang sollte man ohnehin erst dann starten, wenn das Gerät voll ist, da es dann umgerechnet pro Geschirrteil natürlich umso weniger Wasser und Energie verbraucht.
Überladen sollte man die Maschine trotzdem nicht. Alle Geschirrteile sollten nämlich ausreichend Abstand zueinander haben, um von den Wasserstrahlen gut erreichbar zu sein. Größeres und stärker verschmutztes Geschirr sollte dabei am besten in den unteren Korb eingeräumt werden.
Wichtig: Wenn der Eco-Modus in den meisten Fällen zum Einsatz kommt, sollte man dennoch ein- bis zweimal im Monat das Intensiv-Programm durchlaufen lassen. So können durch die höhere Temperatur Rückstände entfernt werden, die sich andererseits im Gerät und in Schläuchen festsetzen und mittelfristig zu höheren Instandhaltungskosten des Geschirrspülers führen können. Also sollte man in einem solchen Fall lieber frühzeitig vorsorgen.
Das ist übrigens auch ein wichtiger Punkt, denn die Reparatur lohnt sich bei Miele-Geschirrspülern erfahrungsgemäß am meisten, da sich einzelne Bauteile gut wechseln lassen und da Ersatzteile in der Regel auch länger lieferbar sind, als bei einigen anderen Herstellern im Geschirrspülersegment.
Insbesondere ältere Miele-Geräte, die weniger Elektronik an Bord haben, können meist relativ kostengünstig instandgesetzt werden. Das ist ein deutlicher Vorteil gegenüber den modernen niedrigpreisigen Geschirrspülern, denn sie lassen sich im Durchschnitt schlechter und oft auch deutlich kostenintensiver reparieren.
Man kann aber auch schon bei der Anschaffung eines Miele-Geräts sparen, wenn man genug Zeit mitbringt und gezielt nach den Auslaufgeräten der Vorjahre schaut. Sie sind meist kaum schlechter ausgestattet und genauso gut verarbeitet wie die aktuellen Modelle, werden jedoch gleichzeitig vor allem in der Off-Season, also beispielsweise im Sommer, teilweise deutlich preisreduziert angeboten. Erfahrungsgemäß kann man hier im Schnitt eine Ersparnis von etwa 10-15% erreichen, und das kann bei den aktuellen Preisniveaus schon einen nicht zu verachtenden Effekt ausmachen.
Fazit: lohnt sich ein Miele Geschirrspüler wirklich?
Wir halten fest, dass teurere Geschirrspüler von Miele erfahrungsgemäß immer noch das Nonplusultra darstellen, auch wenn die mittelpreisige Konkurrenz von Bosch, Siemens und den Konsorten ebenfalls sehr solide Geräte abliefert. Der Qualitätsabstand zugunsten von Miele ist also immer noch zu beobachten.
Bei einfacheren, günstigeren Geschirrspülern anderer Marken muss man allerdings deutliche Abstriche im Funktionsumfang, Verarbeitung, Geräuschniveau und Instandsetzbarkeit machen. Dabei sprechen wir jetzt noch nicht von „Wegwerfgeräten“, die man sonst in den ganz unteren Preisregionen oft vorfindet.
Ein Auslaufmodell von Miele ist übrigens meist fast genauso gut und ist im Regelfall zu einem deutlichen Preisabschlag zu haben. Auch damit gelingt das Geschirrspülen deutlich schneller und ressourceneffizienter als mit der Hand, gar keine Frage. Vom Preis-Leistungs-Verhältnis her ist das aus unserer Sicht definitiv eine mehr als valide Option.
Für den in alle Miele-Geräte integrierten und als Standard voreingestellten Öko-Modus gilt das umso mehr, auch wenn der Spülvorgang manchmal etwas länger dauert. Die Zeit ist in diesem Fall also gut investiert, denn die Stromersparnis kann durchaus bis zu 50% betragen.
Man sollte nur nicht vergessen, im Rahmen regelmäßiger Pflege der Geräte auch mal ab und zu in den Hochtemperatur-Betrieb zu wechseln, um das ganze Innenleben der Geräte einmal ordentlich durchzureinigen. Auf Dauer kann sich das deshalb lohnen, weil es erfahrungsgemäß die Nutzungsdauer der Geschirrspüler verlängert.
Lohnt sich ein Miele Geschirrspüler aus Deiner Sicht?
Deine Meinung ist uns wichtig, deshalb haben wir hier eine kleine Abstimmung eingebaut.
Außerdem würden wir uns natürlich über einen Kommentar freuen, vor allem wenn Du selbst schon Erfahrungen mit Miele Geschirrspülern oder alternativen hochwertigen Geräten gemacht hast!
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Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/strom-sparen/spuelmaschine-kaufen-worauf-sie-achten-sollten-5562
https://elektromarkt.de/Produkte/Haushalt/Miele-Eco-Modus-hilft-beim-Energiesparen
Wir haben 2009 einen Miele Geschirrspüler gekauft. 2015 war er irreparabel kaputt. Miele zeigte sich großzügig, wir zählten 580 auf und bekamen das damals beste Miele Gerät. 7 Jahre später war auch dieses Gerät am Ende, Reparaturkosten € 650.
Laut Monteur lief die Maschine ein Drittel der kalkulierten Zeit.
Ich bin mir nicht mehr sicher, ob Miele seinen Preis wert ist. 2015 hätte ich für € 580 ein neues Gerät des Wettbewerbs bekommen und jetzt gibt es für € 650 auch schon tolle Geräte. Quo vadis, Miele? Schade!