Second Hand ist nicht nur nachhaltig, es wird auch immer beliebter. Daher springen immer mehr Plattformen im Internet auf den Zug auf und ermöglichen, gebrauchte Kleidung online zu verkaufen oder zu kaufen.
Eine der beliebtesten Plattformen ist Vinted, ehemals Kleiderkreisel. Aber lohnt sich Vinted überhaupt? Und wie funktioniert es?
Diese und weitere Fragen behandelt folgender Artikel.
Wie funktioniert Vinted?
Das System von Vinted wird auch als „Reseller“-Onlineshop bezeichnet.
Kurzgesagt bedeutet das: Nutzer können gebrauchte Kleidung zum Verkauf einstellen oder gebrauchte Kleidung von anderen bestellen.
Vinted gibt es übrigens bereits seit dem Jahr 2008, es war damals nur unter einem anderen Namen bekannt: Kleiderkreisel.
Bei Vinted handelt es sich also um den neuen Kleiderkreisel. Darüber hinaus sind seit 2020 alle Kategorien, die die Plattform Mamikreisel angeboten hat, in Vinted hinzugekommen.
Vinted ist eine Customer-to-Customer-Plattform, was bedeutet, dass die Plattform selbst keine Produkte ankauft, sondern nur einen Marktplatz zur Verfügung stellt, auf dem Nutzer untereinander handeln können. Auch ein Tauschhandel ist möglich, wenn sich beide Seiten einig sind.
Um Produkte auf Vinted anbieten zu können, benötigt ein Verkäufer einen Account und muss die zu verkaufenden Kleidungsstücke oder Accessoires mitsamt Fotos und einer Beschreibung einstellen.
Je besser die Fotos sind, desto interessanter wirken die Artikel auf potenzielle Käufer.
Damit Käufer möglichst sicher auf Vinted shoppen können, wird eine Käuferschutz-Gebühr erhoben. Diese setzt sich aus einem Pauschalbetrag von 0,70 Euro und 5% des Artikelpreises zusammen.
Wenn es sich bei dem Käufer um eine Privatperson handelt, wird auf die Gebühr zusätzlich die Mehrwertsteuer von 19% erhoben. Wird der Kleiderhandel professionell und in großen Mengen betrieben, wird aus einer Privatperson ein Pro-Mitglied. Bei einer Pro-Mitgliedschaft wird die Mehrwertsteuer vom Käufer selbstständig angemeldet und bezahlt.
Bezahlen kann man als Käufer bei Vinted mit dem sogenannten Vinted-Geldbeutel. Hierfür lädt man das eigene Konto mit einem gewünschten Betrag auf und hat diesen frei zur Verfügung.
Außerdem kann man die Einnahmen, die man durch Verkäufe erzielt hat, im Geldbeutel speichern. Jedoch lässt sich auch per PayPal oder mit einer Kreditkarte bezahlen. Mittlerweile gibt es sogar Gutscheine für die Plattform Vinted.
Nutzer sind allerdings nicht dazu gezwungen, einen solchen Systemkauf vorzunehmen. Wenn sich Käufer und Verkäufer einig sind, können sie ihre Daten auch via Privatnachricht austauschen. Wer sich dafür entscheidet, bekommt keinen Käuferschutz von Vinted, kann sich jedoch die Zahlungsart selbst aussuchen.
Um sich die Käuferschutz-Gebühren zu sparen, klickt man demnach nicht auf den Button „Kaufen“ bei einem Artikel, sondern schickt eine Direktnachricht.
Tipps und Tricks zur Nutzung von Vinted
Wenn man einen Artikel gesehen hat, der einem gefällt, man aber noch etwas weiterstöbern möchte, kann man ihn ganz einfach reservieren lassen.
Hierfür kontaktiert der Käufer einfach den Verkäufer, welcher den gewünschten Artikel für bis zu 5 Tage reservieren kann. Die Reservierung kann jedoch von beiden Seiten jederzeit aufgehoben werden.
Auch eine Rückgabe ist über Vinted möglich. Käufer können eine Rückgabe beantragen, wenn der empfangene Artikel stark von der Artikelbeschreibung abweicht. Auch wenn der Artikel beim Transport beschädigt wurde, können Käufer das Team von Vinted kontaktieren.
Anders sieht es mit Artikeln aus, die nicht passen oder nicht gefallen – hier muss der Verkäufer einer Rückerstattung zustimmen. Es besteht also keine Garantie auf eine erfolgreiche Rücknahme.
Doch was tun, wenn man denkt, man wurde beim Kauf auf Vinted betrogen – zum Beispiel wenn man meint, einen Fake auf Vinted gekauft zu haben? Im Falle einer Fälschung haben Nutzer 2 Tage Zeit, sich beim Support zu melden.
Wichtig dabei ist, nicht auf den Button „Alles in Ordnung“ zu klicken, da dies die Transaktion mit dem Verkäufer abschließt. Käufer sollten Ihre Transaktion vielmehr stornieren und das Problem offen kommunizieren.
Durch den Käuferschutz wird das Geld des Käufers so lange verwahrt, bis beide Parteien zu einer Einigung gelangt sind. Käufer werden vom Support aufgefordert, einen Beweis in Form eines Fotos vorzulegen. Alles Weitere besprechen Käufer und Verkäufer untereinander.
Gibt es gute Alternativen zu Vinted?
Vinted besteht nicht als alleinige Reseller-Plattform auf dem Markt. Auch Depop, Shpock und Mädchenflohmarkt bieten ähnliche Konzepte an.
Darüber hinaus lässt sich Gebrauchtes auch über Ebay Kleinanzeigen shoppen. Dabei fallen keinerlei Gebühren an, doch die Sicherheit ist um ein Vielfaches geringer.
Meine Erfahrungen mit Vinted
Auf Vinted können Verkäufer alle Kleidungsstücke und Accessoires zum Verkauf einstellen, die sie loswerden möchten. Demnach kann es manches Mal etwas unübersichtlich auf der Plattform werden.
Darüber hinaus bietet nicht jeder seine Artikel in Top-Qualität an. Demnach sollte man als Käufer einen genauen Blick auf die Produkte werfen, für die man sich interessiert. Da der Verkäufer aber den Zustand des Artikels angibt, bekommt man einen Überblick und eine größere Sicherheit.
Aus Verkäufersicht wird es auf Vinted immer schwieriger: Wer begehrte Produkte verkauft, hat Glück. Wer jedoch No-Name-Kleidung verkaufen möchte, muss manchmal ziemlich lange warten, bis es überhaupt zu einer Anfrage kommt.
Es kommt also sehr stark auf die zu verkaufenden Artikel an. Viele Erfahrungen haben gezeigt, dass man mit Marken-Klamotten auf Vinted wesentlich besser fährt und man weniger beliebte Produkte häufig nicht los wird.
Außerdem gibt es auf Vinted – wie bei allen anderen Plattformen dieser Art – auch Personen, die utopische Erwartungen zu haben scheinen. Von Versuchen, den Preis zu drücken, über Reklamationen bei minimalen Abweichungen bis hin zu versuchtem Betrug findet man auf Vinted alles.
Jedoch gibt es auch viele aufrichtige Käufer und Verkäufer, die einfach Spaß und Interesse am Verkaufen, Kaufen oder Tauschen von Second Hand-Kleidung haben.
Nicht zuletzt bietet Vinted die Möglichkeit ungenutzten Kleidungsstücken ein zweites Leben zu schenken und etwas gegen die Probleme der Modebranche zu tun.
Fazit: Für wen lohnt sich Vinted besonders?
Vinted lohnt sich in erster Linie für diejenigen, die gebrauchte Kleidung, die noch gut in Schuss ist, verkaufen möchten. Auch Personen, die Second Hand-Kleidung online shoppen möchten, sind bei Vinted richtig.
Allerdings sollte man sich als Nutzer nicht an den Gebühren stören, die für jeden Verkauf anfallen. Wenn doch, kann man den nicht abgesicherten, aber günstigeren Kauf per Direktnachricht wählen.
Außerdem sollte man sich als Verkäufer keine zu großen Hoffnungen auf große Gewinne machen, da durch die Vielzahl an Verkäufern ein hoher Konkurrenzdruck entsteht und Käufer große Auswahl haben.
Wem das Thema Nachhaltigkeit ohne große Gewinnchancen und mit etwas Einsatzbereitschaft am Herzen liegt, ist auf Vinted genau richtig.
Lohnt sich Vinted aus Deiner Sicht?
Deine Meinung ist uns wichtig, deshalb haben wir hier eine kleine Abstimmung eingebaut.
Außerdem würden wir uns natürlich über einen Kommentar freuen, vor allem wenn Du selbst schon Erfahrungen mit Vinted oder anderen Secondhand Plattformen gemacht hast!
https://www.businessinsider.de/wirtschaft/handel/zalando-vinted-momox-co-ich-habe-meine-gebrauchten-klamotten-an-reseller-plattformen-verkauft-und-weiss-jetzt-welche-am-besten-ist-a/
https://www.wmn.de/lifestyle/fashion/tipps-und-tricks-bei-vinted-id15156