Lohnt sich ein E-Auto

Möchtest Du wissen, ob sich ein Elektroauto lohnt? Ich stand vor kurzem selbst vor dieser Entscheidung und musste sie daher gründlich durchdenken. Dabei habe ich natürlich zum einen das gelesen, was uns die Medien und andere Meinungsmacher dazu sagen. Und darüber hinaus auch weitere Informationsquellen herangezogen, die vielleicht nicht so stark im Vordergrund stehen, allerdings trotzdem relevant sind.

Ich möchte Dich gerne einladen, an meinen Überlegungen teilzuhaben, indem Du diesen Beitrag liest. Vielleicht hilft er Dir bei der einen oder anderen Überlegung zum Thema „Für wen lohnt sich ein Elektroauto“ und „Welche Alternativen zum Elektroauto gibt es überhaupt?“.

Dabei gibt es immer zwei Perspektiven – die finanzielle Sicht und die Umweltsicht. Beide Perspektiven sollten in die Entscheidung über die Anschaffung eines Elektroautos einfließen.

Klar, aus der Umweltsicht ist es natürlich das Beste, gar kein Auto zu besitzen. Ich gehe jedoch davon aus, dass Du unbedingt ein Auto brauchst, sonst würdest Du diesen Beitrag wahrscheinlich gar nicht erst lesen. 😉

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Ab welcher Laufleistung lohnt sich ein Elektroauto?

Umweltsicht

Lohnt sich ein E-Auto Laufleistung

Die Herstellung eines Autos – egal, Elektroauto oder nicht – belastet die Umwelt. Es werden Ressourcen verbraucht und es entsteht eine ganze Menge CO2. Bei einem Elektroauto sogar etwas mehr als sonst, weil die Herstellung einer großen Batterie viel Ressourcenaufwand und Energieeinsatz bedeutet.

Dafür punktet ein Elektroauto später bei der Benutzung, weil es keinen Sprit verbraucht und somit grundsätzlich weniger CO2 ausstößt. Dieser Umwelt-Vorteil kann sich umso stärker entfalten, je mehr das Elektroauto bewegt wird.

Eine kürzlich durchgeführte Studie des ADAC hat ergeben, dass der CO2-Mehraufwand bei der Herstellung eines Elektroautos bei etwa 40.000 km Laufleistung kompensiert wird. Das heißt, ab dieser Laufleistung überwiegt der Umwelt-Vorteil aus der Anschaffung eines Elektroautos.

Es gibt für die Aussagekraft der ADAC-Studie eine wichtige Bedingung: das Aufladen des Elektroautos muss ausschließlich mit klimaneutralen Strom stattfinden. Erst dann geht die Rechnung mit den 40.000 km Laufleistung auf.

Andersherum bedeutet das: Je großer der Anteil des konventionellen Stroms beim Aufladen ist, desto höher muss die Laufleistung sein, damit sich ein Elektroauto umwelttechnisch gesehen lohnt. Wenn gar kein klimaneutraler Strom eingesetzt wird, beträgt die erforderliche Laufleistung stolze 130.000 km. Und das ist schon ein heftiger Unterschied!

 

Notwendige Laufleistung aus finanzieller Sicht

Ab welcher Laufleistung ein E-Auto

Abgesehen von den Umweltschutz-Überlegungen sollte jedes Auto bewegt werden, damit sich dessen Anschaffung überhaupt lohnt. Ein Elektroauto ist da natürlich keine Ausnahme.

Um die Frage der erforderlichen Laufleistung aus finanzieller Sicht betrachten zu können, sind folgende Inputparameter erforderlich:

  • Kaufpreisunterschied Elektroauto vs. Verbrennerauto (staatliche E-Auto-Förderungen sowie etwaige Kaufpreisabschläge bei Verbrennern inbegriffen)
  • Unterschiede in der Kfz-Steuer und Versicherungstarifen
  • Unterschied Wertverlust für die geplante Nutzungsdauer
  • Unterschied laufende Instandsetzungskosten
  • Unterschied Stromkosten vs. Spritkosten pro gefahrenem Kilometer

Auch hier hat der ADAC eine gute Arbeit geleistet und alle anfallenden Kosten auf Cent pro gefahrenem Kilometer zusammengefasst. Die Studie wurde auf der Basis einer Gesamt-Laufleistung von 75.000 km erstellt (5 Jahre Haltedauer mit je 15.000 km jährlicher Fahrleistung).

Das Ergebnis fällt (leider) nicht eindeutig aus und das Ergebnis hängt vor allem davon ab, welchen Kaufpreisnachlass die betrachteten Verbrennermodelle bekommen.

Kaufpreisrabatte ab 15% gleichen nämlich zum großen Teil die staatliche E-Auto-Kaufprämie aus und dann kommt es bei der Überlegung, ob sich der Umstieg auf ein Elektroauto lohnt, auf konkrete Automodelle an.

So gewinnt zwar ein E-Mini gegen den Verbrenner-Mini, aber zum Beispiel der vollelektrische Nissan Leaf verliert gegen seinen Verbrenner-Konzernbruder Qashqai.

 

Elektroauto oder Hybrid – was lohnt sich mehr?

Umweltsicht

Lohnt sich Elektroauto oder Hybrid

Ein (Plugin-)Hybridfahrzeug verfügt über zwei Motoren: einen Elektromotor und einen Verbrennermotor. Die Hybrid-Technologie gibt es deutlich länger auf dem Markt, verglichen mit reinen E-Autos, und sie ist deshalb auch ausgereifter.

Der Elektromotor eines Hybridautos fällt deutlich kleiner aus als der eines reinen E-Autos. Das gilt auch für die Batterie – sie ist bei einem Hybrid deutlich kleinvolumiger.

Deshalb liegt die reine E-Reichweite eines Hybriden deutlich unter der eines Elektroautos. Wenn man also einen Hybrid ausschließlich im Elektro-Modus betreiben würde, zum Beispiel aus Umweltschutzgründen, müsste man ihn also deutlich öfter laden als ein E-Auto.

Je nachdem, wie der Anteil von rein elektrisch gefahrenen Kilometern bei einem Hybrid ausfällt, bestimmt sich auch die Laufleistung, die dafür erforderlich ist, damit ein Elektroauto umwelttechnisch gegen den Hybrid gewinnt.

Gleichzeitig unterstellen wir, dass beide Fahrzeuge von der gleichen Energiequelle geladen werden. Wenn ein Hybrid nämlich rein auf klimaneutralem Strom läuft, während ein E-Auto mit konventionellem Strom geladen wird, sieht die Umweltrechnung natürlich nochmals ganz anders aus.

Fakt ist: es gibt keine eindeutige Tendenz dazu, dass ein E-Auto umweltfreundlicher ist als ein Plugin-Hybrid. Ob die CO2-Belastung aus der Herstellung der größeren E-Auto-Batterie durch die umweltfreundlichere Nutzung dieses Autos kompensiert werden kann, hängt von vielen Faktoren ab und kann nicht eindeutig beantwortet werden.

 

E-Auto vs. Hybrid aus finanzieller Sicht

Lohnt sich ein Elektroauto vs Hybrid

Auch für Hybridfahrzeuge gibt es eine Kaufprämie, die allerdings deutlich niedriger ausfällt als die für E-Autos.

Fährt der Hybrid rein elektrisch, gibt es finanziell kaum Unterschiede zum Elektroauto. Allerdings muss man aufgrund der kurzen Elektro-Laufleistung (je nach Hybridmodell etwa 50 km) deutlich enger planen, so dass der reine E-Betrieb eines Hybrids eigentlich nur in der Stadt funktioniert.

Wenn der Elektromotor des Hybrids den Verbrenner unterstützt, sinkt der Spritverbrauch um 1-2 Liter je 100 km. Damit rückt der Hybrid in der Wirtschaftlichkeit deutlich näher an ein Elektroauto, als es bei einem Verbrenner der Fall ist.

Das Ergebnis des Vergleichs „E-Auto vs. Hybrid“ fällt also ebenfalls nicht eindeutig aus und hängt noch stärker von den erzielbaren Kaufpreisnachlässen und konkreten Fahrzeugmodellen ab.

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Elektroauto kaufen oder leasen – was lohnt sich mehr?

An dieser Stelle möchte ich mich kurz halten: aktuell spricht mehr fürs Leasing eines Elektroautos statt für den Kauf.

 

Vorteile Leasing eines E-Autos

Lohnt sich ein E-Auto Leasing

  • Der Umweltbonus fließt in die Kalkulation der Leasingraten ein und hat aufgrund der vergleichsweise kurzen Leasing-Laufzeit dort einen deutlich stärkeren positiven Einfluss als beim Kauf eines Elektroautos.
  • Man muss sich nicht mit dem Wertverlust eines E-Autos auseinandersetzen, zu dem es noch keine langfristigen Erfahrungswerte gibt. Und aufgrund der rasch voranschreitenden Batterietechnik ist ein hoher Wertverlust zumindest nicht ausgeschlossen.
  • Insbesondere bei der Lebensdauer der Elektroauto-Batterie gibt es derzeit noch viele Fragezeichen. Das gleiche gilt auch für ihre langfristige Leistungsfähigkeit.

 

Vorteile Kauf eines E-Autos

  • Man ist nicht an eine vorgegebene Laufleistung (z.B. 10.000 km pro Jahr) gebunden bzw. bei deren Überschreitung entstehen keine Zusatzkosten. Diese liegen nämlich je nach Leasingvertrag bei 4-10 Cent pro gefahrenem Extra-Kilometer.

 

Lohnt sich ein gebrauchtes Elektroauto?

Lohnt sich ein gebrauchtes E-Auto

Natürlich ist ein gebrauchtes E-Auto im Regelfall deutlich günstiger als ein neues, gar keine Frage.

Doch ob sich ein gebrauchtes Elektroauto lohnt, hängt im Wesentlichen vom Zustand der verbauten Batterie ab. Und Batterien haben die Eigenschaft, bereits nach wenigen Jahren deutliche Einbrüche bei der Leistungsfähigkeit zu verzeichnen.

Der Batteriezustand von gebrauchten Elektroautos ist de facto eine Blackbox. Und eine Batteriereparatur geschweige denn Austausch kann einen deutlichen Strich durch die Rechnung machen.

Als Laie kann man die Batterie noch nicht zuverlässig testen. Man ist diesbezüglich auf die (zeitlich begrenzte) Garantie des Gebrauchtwagenhändlers angewiesen. Und wir alle wissen, wie es manchmal um die Durchsetzung der Garantieansprüche gegenüber den Autohändlern steht.

Zumindest solange es keine verlässlichen Testverfahren für verbaute E-Auto-Batterien gibt, sollte der Kauf eines gebrauchten Elektroautos also gut überlegt werden.

 

Fazit: für wen lohnt sich ein E-Auto?

Für wen lohnt sich ein Elektroauto

Reine Elektroautos eignen sich gut für umweltbewusste Privatpersonen, vor allem als Zweitwagen. Aber nur wenn ein Zweigwagen auch wirklich benötigt wird, denn ein Elektroauto als Zweitwagen ist umwelttechnisch immer noch deutlich schlechter als gar kein Zweigwagen. 🙂

Für Dienstwagenfahrer, deren Strecken im Voraus gut planbar sind, könnte sich ein Elektrofahrzeug ebenfalls lohnen. Wobei die Entwicklung der Ladesäulen-Infrastruktur ja rasch vonstatten geht. Das Laden unterwegs bedarf also immer weniger Planung, und das macht Elektro-Dienstfahrzeuge zunehmend attraktiver.

Als Nutzfahrzeuge für Unternehmen könnten sich Elektroautos ebenfalls gut eignen, vor allem wenn es regelmäßige feste Routen gibt.

Wenn man als Privatperson hingegen flexibler bleiben möchte und vielleicht auch öfter in unbekannten (ländlichen) Gebieten unterwegs ist, eignet sich ein Elektroauto womöglich nicht so gut. Der Umweltgedanke lässt sich da auch mit einem Plugin-Hybrid realisieren, mit dem man einfach ausreichend Reichweitenpuffer für Unvorhergesehenes hat.

 

Lohnt sich ein Elektroauto aus deiner Sicht?

Deine Meinung ist uns wichtig, deshalb haben wir hier eine kleine Abstimmung eingebaut.

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