Immer mehr Hobbygärtner denken darüber nach, einen eigenen Brunnen in ihrem Garten anzulegen. Das Ziel davon ist, Kosten für die Bewässerung von Pflanzen einzusparen.
Ob sich ein Brunnen im Garten lohnt, was es kostet und was er bringt sowie was man dabei unbedingt berücksichtigen sollte, zeigt dieser Artikel.
Was bringt ein eigener Brunnen?
Wer sich einen eigenen Brunnen im Garten zulegt, profitiert von einer großen Kostenersparnis. Vor allem dann, wenn das Wasser zur Bewässerung eines großen Gartens verwendet wird, macht sie sich auf der Wasserrechnung bemerkbar.
Während Leitungswasser für die Gartenbewässerung jährlich mit rund 1.000 Euro oder mehr zu Buche schlägt, kostet das Grundwasser nichts.
Dafür ist allerdings mit anderen Kosten zu rechnen. Bevor der Brunnen angelegt werden darf, muss ein Bodengutachten erstellt werden. Aus diesem lässt sich ableiten, wie tief die Brunnenbohrung sein darf. Zusammen mit einer Trinkwasseranalyse kann rund 1.000 Euro verursachen, sodass es nicht ganz kostenlos ist, einen Brunnen anzulegen.
Ein weiterer Aspekt macht einen Gartenbrunnen sehr attraktiv: Da das Wasser sofort zur Bewässerung verwendet wird, wird es nicht lange aus dem Wasserkreislauf entnommen. Er stellt somit eine besonders nachhaltige und umweltfreundliche Form der Bewässerung dar.
Welcher Aufwand ist mit dem Brunnenbohren verbunden?
Wer einen Garten besitzt, kann nicht einfach von heute auf morgen einen Brunnen bohren. Wird nämlich in die Tiefe gebohrt und das Grundwasser angezapft, muss dies speziell genehmigt werden.
Eine Genehmigung gibt es in der Gemeinde- oder Stadtverwaltung. Alternativ wird sie auch von der Wasserbehörde ausgestellt – dies ist von Bundesland zu Bundesland anders. In manchen Regionen ist es womöglich erlaubt, bis zu einer gewissen Tiefe ohne Genehmigung zu bohren.
Dies sollte jedoch vorab geklärt werden, da bei einem Verstoß ein sehr hohes Bußgeld droht. Mit einer schriftlichen Erlaubnis ist man somit immer auf der sicheren Seite.
Das bereits angesprochene Bodengutachten geht mit einer Analyse einher. Sie ist sehr wichtig, da hier ermittelt wird, mit welchen Werkzeugen gearbeitet werden kann. Außerdem bestimmt das Gutachten, welche Art von Brunnen möglich ist und welche nicht.
Wer zuvor noch nie einen Brunnen angelegt hat, sollte einmal bei einem örtlichen Bauunternehmen nachfragen. Diese haben das nötige Know-How und auch die entsprechenden Gerätschaften.
Dadurch spart man sich Anschaffungskosten für Werkzeug und Co. und erzielt ein einwandfreies Ergebnis. Einen Brunnen selbst anzulegen, kann nämlich mit einem sehr hohen Aufwand einhergehen.
Was ist bei einem Brunnen zu beachten?
Wer einen Brunnen im Garten anlegt, ist dazu verpflichtet, ihn anzumelden. Wurde dies versäumt und jemand meldet den Brunnen, kann das eine Geldstrafe von bis zu 50.000 Euro nach sich ziehen. Darüber hinaus kann es sogar passieren, dass Schadenersatzforderungen seitens des regionalen Wasserversorgers gestellt werden.
Darüber hinaus sind die Bewirtschaftungskosten eines Brunnens nicht zu verachten. Denn auch wenn das Grundwasser kostenlos ist, sind es die Stromkosten, mit der die Pumpe betrieben werden muss, nicht. Immerhin muss das Wasser auf irgendeine Weise an die Oberfläche gelangen.
Wer überlegt, einen Brunnen im Garten anzulegen, sollte zudem auf eine möglichst hochwertige Brunnenpumpe setzen. Diese ist meist langlebiger und verschmutzt nicht so schnell, sodass keine professionelle Reinigung oder sogar ein Austausch nötig sind.
Wie hoch die Bewirtschaftungskosten eines Brunnens in der Praxis sind, hängt von den individuellen Strompreisen ab. Auch die Förderhöhe, die Effektivität der Pumpe sowie andere Faktoren spielen hier eine Rolle.
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Welche Alternativen zum Gartenbrunnen gibt es?
Eine beliebte Alternative zum Gartenbrunnen ist die Zisterne. Dabei handelt es sich um einen unterirdischen Wasserspeicher, dem Regenwasser zugeführt wird. Mit der Pumpe kann man das Wasser anschließend wieder entnehmen.
Der Unterschied zum Brunnen besteht also darin, dass man nicht das Grundwasser anzapft, sondern auf Regenwasser angewiesen ist.
Daraus ergibt sich auch der größte Nachteil der Zisterne: Regnet es nicht, beeinflusst das den Füllstand der Zisterne. Es ist gut möglich, dass in Trockenperioden kein Wasser zur Verfügung steht.
Eine verlässliche Alternative zum Brunnen, der einen permanenten Zugang zum Wasser ermöglicht, ist die Zisterne daher nicht.
Allerdings geht das Anlegen einer Zisterne mit wesentlich weniger Aufwand und Kosten einher. Bis zu einem Inhalt von 50 Kubikmetern braucht man keine Genehmigung. Nur der Wasserbehörde sollte sie gemeldet werden.
Auch hier gilt: Je nach Gemeinde oder Stadt muss man spezielle Kontrollen oder Bauvorgaben einhalten.
Wie sind die Erfahrungen mit Brunnen im Garten?
Große Gärten mit vielen wasserbedürftigen Pflanzen können im Sommer sehr teuer werden. Somit entscheiden sich vor allem Hobbygärtner, die hohe Kosten für die Gartenbewässerung vermeiden wollen, oft für einen eigenen Brunnen.
Erfahrungen haben gezeigt, dass das Anlegen eines Brunnens im Garten nicht immer nur angenehm ist. Der Garten verwandelt sich vorübergehend in eine Baustelle, was nicht sehr ansehnlich ist.
Somit sollte das Vorhaben, einen Brunnen anzulegen, gut durchdacht werden und eine langfristige Lösung darstellen. Ein Brunnen im Garten lohnt sich zudem auch nicht für Menschen, die häufig umziehen.
Auch dann, wenn nicht viele Pflanzen bewässert werden, kann es passieren, dass sich der Brunnen nicht lohnt. Immerhin ist er zunächst mit hohen Kosten und viel Aufwand verbunden.
Es hilft, vor dem Bau auszurechnen, wie viel Wasser man für die Gartenbewässerung aufwendet und ob sich der Gartenbrunnen in den nächsten Jahren bezahlt machen wird. Dabei dürfen die laufenden Stromkosten für die Brunnenpumpe nicht außer Acht gelassen werden.
Fazit: Für wen lohnt sich ein Brunnen im Garten?
Ein Gartenbrunnen ist zwar zunächst kostenintensiv und aufwendig anzulegen, lohnt sich jedoch bei der Betrachtung der Wasserrechnung.
Die einzigen laufenden Kosten, die bei einem Brunnen im Garten zu tragen sind, sind Stromkosten für den Betrieb der Pumpe sowie mögliche Reinigungs- und Wartungskosten.
Ein Brunnen im Garten lohnt sich für jeden, der viele Pflanzen zu bewässern hat und sich dabei die Kosten für das Leitungswasser sparen möchte. Zudem ist er eine sehr nachhaltige Form der Bewässerung und ist für viele Hobbygärtner meist ein lohnenswertes Projekt.
Lohnt sich ein Brunnen im Garten aus Deiner Sicht?
Deine Meinung ist uns wichtig, deshalb haben wir hier eine kleine Abstimmung eingebaut.
Außerdem würden wir uns natürlich über einen Kommentar freuen, vor allem wenn Du selbst schon Erfahrungen mit einem Gartenbrunnen oder seinen Alternativen gemacht hast!
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