Du magst gerne Kinder und möchtest sogar andere Eltern im Alltag entlasten? Wie wäre es dann mit einer eigenen Großtagespflege?
Was genau dahinter steckt und in welchen Fällen sich der Betrieb einer Großtagespflege durchaus rechnen kann, erfährst Du in diesem Artikel.
Was ist das Konzept einer Großtagespflege?
Eine Großtagespflege funktioniert ähnlich wie eine Kita. Geführt wird sie in der Regel von Tagesmüttern, die gemeinschaftlich eine Betreuungseinrichtung betreiben.
Interessant dabei ist, dass Tagesmütter (oder Tagesväter), die eine Großtagespflege führen, rechtlich gesehen nicht mehr als Freiberufler gelten, sondern als Selbstständige eine eigene gemeinschaftliche Firma haben, meist in der Form einer GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts).
In der Großtagespflege werden die Kinder nicht nur bespaßt, sondern bekommen meist auch schon viel über das Leben mit. Sie sind in Gesellschaft anderer Kinder und lernen so, mit ihren Mitmenschen umzugehen. Einige Tagesmütter machen es sich darüber hinaus sogar zur Aufgabe, die Kleinen bereits spielerisch auf den Kindergarten und die Schule vorzubereiten.
Wenn einige relevante Kriterien erfüllt werden, kann eine Großtagespflege für ein stetiges und relativ sicheres Einkommen bei den Betreibern sorgen. Darüber hinaus kann sie den Tagesmüttern natürlich auch jede Menge Spaß und das Gefühl bringen, einen wichtigen Beitrag zu der Erziehung ihrer kleinen Schützlinge zu leisten.
Was gibt es bei der Eröffnung einer Großtagespflege zu beachten?
Eine Großtagespflege muss zuallererst vom Jugendamt genehmigt sein. Um eine solche Erlaubnis zu bekommen, ist es von Vorteil, als Tagesmutter eine pädagogische Ausbildung zu haben oder Berufserfahrung in einem der dafür relevanten Bereiche vorweisen zu können.
Eine weitere Anforderung, es zu erfüllen gilt, ist mindestens eine weitere Person, die dich als Tagesmutter unterstützt. Außerdem darfst Du in einer Großtagespflege nicht mehr als 9 Kinder gleichzeitig betreuen. Nur so kann das Jugendamt sich sicher sein, dass Du jedes Kind gut im Auge behalten kannst.
Erfüllst Du alle Anforderungen, gilt es, ein Gebäude zu finden, in dem Du die Kinder betreuen möchtest. Das kann bei dir zu Hause oder in einem extra für diesen Zweck gemieteten Bereich sein. Wichtig ist nur, dass die vorgeschriebenen Sicherheitsstandards eingehalten sind, also beispielsweise Steckdosen mit Kindersicherungen versehen werden.
Da Du mit dem Betrieb einer Großtagespflege selbstständig wirst, bekommst Du kein festes Gehalt. Es gibt jedoch Zuschüsse vom Jugendamt, die sich pro betreutem Kind auf etwa 200-300 Euro monatlich belaufen. Darüber hinais bezahlen die Eltern der Kinder einen monatlichen Beitrag, dessen Höhe Du selbst bestimmen darfst.
Welche Alternativen zu einer eigenen Großtagespflege gibt es?
Wenn Du gerne mit Kindern zu tun hast, aber nicht unbedingt selbstständig sein möchtest, kannst Du natürlich auch einfach als Erzieher an einem Kindergarten angestellt sein. Eine relevante Ausbildung ist hier zu empfehlen, wobei in der aktuellen defizitären Situation auch Quereinsteiger als Erzieher akzeptiert werden.
Auch ein eigener Kindergarten wäre durchaus denkbar. Hier sind die Anforderungen allerdings deutlich höher, als bei einer Großtagespflege, da Du deutlich mehr Kinder betreuen darfst und insgesamt auch deutlich mehr Büroarbeit zu erledigen hast.
Unsere Buchempfehlung:
Wie sind die Erfahrungen mit einer eigenen Großtagespflege?
Die Nachfrage nach Kita-Plätzen ist deutlich größer als das vorhandene Angebot. Aus diesem Grund läuft eine Großtagespflege in den meisten Fällen gut an und ist schon nach kürzester Zeit voll besetzt.
Aus finanzieller Sicht lohnt sich eine Großtagespflege vor allem, wenn Du nicht noch extra Miete für ein eigenes Gebäude zahlst, sondern die Kinder einfach in deinem Zuhause betreust und ihnen dort alles bietest, was sie brauchen. Dann bleibt am Ende des Monats mehr übrig, auch wenn man mit so einer Großtagespflege im Regelfall nicht reich wird.
Ein Problem das jeder hat, der mit Kindern zusammenarbeitet, sind die Eltern, denn sie sind meistens anstrengender als die Kinder selbst. Das liegt aber einfach daran, dass sie nur das Beste für ihren Nachwuchs wollen, das muss man einfach verstehen und dann eine gemeinsame Lösung finden, falls die Eltern irgendwelche Beschwerden vorbringen.
Gerade Menschen im Rentenalter denken oftmals darüber nach, Tagesmutter zu werden. So haben sie noch eine Aufgabe und können sich etwas dazuverdienen.
Die Eröffnung einer Großtagespflege kommt jedoch oft mit jeder Menge Arbeit und Anträgen einher, was sich in einem solchen Alter meist nicht mehr lohnt. Besonders wenn die Rente bereits genehmigt wurde, sollte man sich idealerweise beraten lassen, bevor man selbständig wird, um etwaige Abzüge bei den Rentenansprüchen zu vermeiden.
Fazit: für wen lohnt sich eine Großtagespflege besonders?
Eine Großtagespflege kann für denjenigen in Frage kommen, der gerne mit Kindern zu tun hat und dabei gerne selbständig werden möchte.
Eine solche Einrichtung bietet für viele Kinder eine gute Alternative zur Kita und erspart Eltern das ewige Warten auf einen geeigneten Platz.
Für Betreiber der Großtagespflege sind vor allem die Aussicht auf ein stetiges Gehalt und jede Menge Spaß an dem Beruf gute Argumente für den Betrieb einer solchen Einrichtung.
Lohnt sich der Betrieb einer Großtagespflege aus Deiner Sicht?
Deine Meinung ist uns wichtig, deshalb haben wir hier eine kleine Abstimmung eingebaut.
Außerdem würden wir uns natürlich über einen Kommentar freuen, vor allem wenn Du selbst schon Erfahrungen mit Betreuungseinrichtungen für Kinder gemacht hast!
Unsere Buchempfehlung:
https://www.bvktp.de/media/leitfaden_f__r_gro__tagespflege.pdf