Für wen lohnt sich Hühnerhaltung

Selbstversorgung ist ein populärer Trend und spätestens seit Corona ist das Thema immer präsenter geworden. Eigenes Obst, Gemüse, vielleicht sogar Eier– und das ganz ohne Supermarkt, chemische Dünge- oder Futtermittel.

Doch mal abgesehen von der Unabhängigkeit, die daraus resultiert, hat es auch etwas von Meditation und Selbstwirksamkeit.

Aber bevor ich weiter abschweife, kommen wir lieber direkt zum Thema: Lohnt sich Hühnerhaltung überhaupt für Privatleute? Wie viel kostet sie und mit wie viel Bürokratie ist sie verbunden?

Diese und noch weitere Fragen werden im nachfolgenden Beitrag beantwortet.

 

Was bringt Hühnerhaltung?

Wer eigene Hühner besitzt, bekommt regelmäßig frische Eier, weiß, was den Tieren verfüttert wird und ist täglich von Tieren umgeben. Besonders Kinder und naturverbundene Menschen profitieren von dem Umgang mit dem beliebten Haustier.

Hühner legen jedoch nicht nur Eier, sondern auch das Fleisch kann sich nicht zuletzt wegen der tollen Nährwerte, wie beispielsweise einem hohen Proteingehalt, sehen lassen. Aber hier geht es, wie Du der Überschrift entnehmen kannst, nicht um die Verarbeitung zu Fleisch, sondern rein ums Eierlegen und das Drumherum. Die Vegetarier unter uns können also auch getrost weiterlesen. 🙂

Wenn wir jetzt mal die Ernährung weglassen, möchte ich noch gerne zu einem ganz persönlichen Punkt kommen. Vielleicht kennst auch Du es aus deiner Kindheit, falls Du mit deiner Schulklasse mal auf dem Bauernhof warst. Die Tiere und die Arbeit mit diesen hat mir schon immer große Freude bereitet. Und irgendwann baut man auch wirklich eine schöne Bindung zu den einzelnen Tieren auf und gibt ihnen vielleicht sogar Namen. Man hegt und pflegt die Tiere und bekommt sogar noch jeden Morgen ein frisches Frühstücksei.

Später kommen wir noch zum Thema Stall und Auslauf, aber auch hier könnte das DIY-Prinzip gelten und Du könntest deinen Hühnchen einen Stall Marke Eigenbau werkeln, was wirklich viel Spaß macht.

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Was brauchen die Tiere, um sich wohlzufühlen?

Eine grobe Faustregel ist, dass jedes Tier etwa 3-4 Quadratmeter Platz im Stall zum Herumlaufen und Picken braucht. Beim Auslauf sind es sogar mindestens 5, idealerweise sogar 10qm. Einen ausreichend großen Garten brauchst Du also unbedingt und zusätzlich auch verschiedene Bodenbeläge wie Sand, Steine und natürlich Gras, damit sich die Umgebung möglichst natürlich anfühlt.

Beim Futter sieht es so aus: Viele sind der Meinung, dass Hühner Allesfresser sind. In gewisser Hinsicht stimmt es auch: Hühner fressen so ziemlich alles, was ihnen vorgesetzt wird. Von Essensresten wie Nudeln, Reis und Fleisch über Grünabfälle wie Abschnitte von Gemüse bis hin zu den eigenen Eierschalen ist da alles dabei.

Dennoch sollten Hühnerhalter hier aufpassen: Nicht jedes Lebensmittel ist gesund für die Haustiere. Eine ausgewogene Ernährung durch Getreide lässt sich beispielsweise nicht durch Essensreste ersetzen und Hühner sind auch schlichtweg keine lebendige Biotonne.

Außerdem ist dabei natürlich auch nicht zu vergessen, dass Du am Ende auch nahrhafte Eier oder Fleisch haben möchtest, ohne dich um deine Gesundheit sorgen zu müssen.

 

Welcher Aufwand ist mit Hühnerhaltung verbunden?

Lohnt sich der Aufwand für die Hühnerhaltung

Hühner gelten als recht pflegeleicht. Sie stellen wenig Ansprüche und sind daher sehr beliebt. Doch welcher Aufwand geht mit der Hühnerhaltung wirklich einher?

Zunächst einmal benötigen Hühner wie jedes andere Haustier auch regelmäßig Futter. Gefüttert werden Hühner vorzugsweise mit Mais und Weizen, oder, wie eben genannt, mit geeigneten Essensresten aus deiner Küche. Zudem muss immer Wasser für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr bereitstehen.

Nun noch einmal zum Thema Stall und Auslauf: Hühner haben in der Natur natürlich auch Feinde und sind gerne mal aktiv unterwegs. Daher sollte der Bereich, in dem sie sich befinden sicher eingezäunt sein.

Immerhin können Hühner auch einen großen Schaden anrichten oder sich verlaufen. Der Gemüsegarten sollte besonders gut geschützt werden: Damit die Tiere ihn nicht zerstören, oder ihn aufessen, ist ein guter Zaun zu empfehlen. Dieser muss auch ausreichend hoch sein, denn nicht zu vergessen ist, dass Hühner ja fliegen können.

Der Stall selber sollte ebenfalls durch Schlösser gesichert sein, denn neben Menschen sind auch beispielsweise Füchse an dem Geflügel interessiert. Auch in Sachen Witterung gibt es einiges zu beachten, so sollte der Stall wasserdicht sein und die Tiere vor Regen schützen und für den Winter sollte man mit Stroh, oder sogar Rotlichtlampen nachhelfen.

Des Weiteren produzieren Hühner Mist. Eine Basisreinigung sollte ein- bis zweimal in der Woche vorgenommen werden. So haben es die Tiere immer schön sauber. Bei der täglichen Inspektion vom Hühnerstall und -gehege gilt es, Wasser- und Futterbehälter zu reinigen und grobe Verunreinigungen zu entfernen.

Ein toller Nebeneffekt ist hierbei aber, dass der Mist hervorragend als Dünger für deinen Garten genutzt werden kann. 100% Upcycling also quasi. 🙂

Die Hühnerhaltung im Garten ist einfacher als die Haltung im Wohngebiet. Denn während sie im Garten frei herumlaufen können, ist der Platz im Wohngebiet wesentlich beschränkter.

Zudem gilt hier das Gebot der Rücksichtnahme. Bei der Haltung von Hühnern gestaltet sich dies jedoch relativ schwierig. Somit darf die Hühnerhaltung den typischen Rahmen für ein Hobby nicht sprengen. Somit empfiehlt es sich, über dieses Thema zunächst mit den Nachbarn zu sprechen, bevor man dafür große Anschaffungen macht.

Besonders heikel kann es werden, wenn ein Hahn ins Spiel kommt. Dieser kräht zu den unmöglichsten Zeiten – und stört dabei womöglich die umliegenden Nachbarn. Es gibt verschiedene Gerichtsurteile für Hühnerhaltung im Wohngebiet. Sie variieren von Fall zu Fall, sodass sich keine pauschale Aussage treffen lässt. Grundsätzlich verboten ist es allerdings nicht, es kommt aber – wie so oft – auf die Details an.

Und ganz ehrlich: Bevor man sich den Stress mit den Nachbarn antut und womöglich den Hahn abgeben müsste, sollte man sich das Ganze vorher sehr gut überlegen.


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Was gibt es bei Hühnerhaltung zu beachten?

Vorschriften bei Haltung von Hühnern

Eine Genehmigung ist für die hobbymäßige Hühnerhaltung nicht verpflichtend – nicht einmal in einem Wohngebiet. Dennoch sollten Halter von Hühnern einiges beachten, bevor sie sich die Haustiere anschaffen.

Denn während keine Erlaubnis beschafft werden muss, ist allerdings eine Meldung notwendig. Noch bevor das erste Huhn im eigenen Garten herumläuft, muss dies beim zuständigen Veterinäramt sowie bei der Tierseuchenkasse gemeldet werden.

Dies dient der eigenen Sicherheit. Denn wer die Hühnerhaltung nicht registrieren lässt, bekommt keine Information über eine eventuelle Stallpflicht im Falle einer regionalen Seuche. Ein konkretes Beispiel sind die immer mal wieder aktuellen Phasen der Vogelgrippe, denn wenn diese wieder mal grassiert, müssen die Zweibeiner ab in den Stall.

In Sachen Standort des Stalls und Geheges gibt es in den meisten Kommunen ganz konkrete Bedingungen, die unbedingt eingehalten werden müssen. Sollte deine Planung in die heiße Phase gehen, informierst Du dich am besten bei deinem Veterinäramt.

In einigen Fällen gibt es jedoch keine festen Richtlinien. Generell gilt: In ländlichen Regionen wird die Hühnerhaltung ohnehin lockerer gesehen, in städtischen Gebieten ist zur Vorsicht geraten. In jedem Fall sollten sich angehende Hühnerhalter mit den jeweiligen geltenden Regelungen auseinandersetzen.

 

Wie sieht die Kostenrechnung bei der Hühnerhaltung aus?

Besonders kostenintensiv ist der Stall, wenn Du ihn denn nicht selbst baust. Wobei, klar, die Baustoffe sind auch nicht gerade günstig. Aber nehmen wir mal ein Standardmodell: Dieses schlägt je nach Größe und Modell mit ca. 250 – 1.150 Euro zu Buche.

Die Hühner selbst sind dafür nicht allzu teuer. Zwar gibt es auch hochpreisige Rassen, doch das klassische Legehuhn kostet in der Regel nicht mehr als rund 10 Euro. Auch die laufenden Kosten halten sich im Rahmen. Tierarztkosten, tägliches Futter und saubere Einstreu kosten monatlich um die 5 Euro pro Tier. Das aber natürlich auch nur, solange die Tiere gesund sind. Sollten sie mal krank werden, können die Kosten ziemlich schnell ziemlich hoch werden.

Die Ersparnis ist es, welche es zu beachten gilt. Eier in Bio-Qualität kosten je Stück rund 50 Cent. Ein Huhn legt monatlich knapp 20 Eier. Hühnerhalter sparen pro Huhn somit Kosten in Höhe von etwa 10 Euro im Monat.

Für die private Hühnerhaltung sollten es zwischen 3 und 20 Hühnern sein – je nachdem, wie viel der Platz zulässt. Gewerblich ist eine Hühnerhaltung erst dann, wenn diese Zahl deutlich überschritten wird und die Eier nicht mehr nur für den Eigenverbrauch genutzt werden.

Du siehst also, dass deine Hühner erst einmal ganz schön viele Eier produzieren müssten, damit sich die Sache amortisiert.

 

Wie sind die Erfahrungen von Anfängern mit Hühnerhaltung?

Wann lohnt sich Hühnerhaltung

Die Hühnerhaltung wird von vielen zunächst als sehr kompliziert betrachtet. Dennoch ist nicht so viel dabei, wie es zu Beginn scheinen mag. Viele Anfänger haben die Erfahrung gemacht, dass die Hühnerhaltung vergleichsweise einfach ist. Lediglich das Einlesen in die Regelungen, die Erstanschaffung und der Aufbau von Hühnerstall und Gehege können zeitintensiv sein.

Dennoch sollte man sich dessen bewusst sein, dass Hühner tägliche Pflege benötigen. Halter müssen täglich frisches Wasser und Futter zur Verfügung stellen und sich um das Wohl der Tiere kümmern. Immer mal wieder einen Blick auf die Gesundheit der Tiere zu werfen, darf auch nicht vergessen werden, denn viele Dinge lassen sich selbst als Laie schon frühzeitig gut erkennen.

Wer diesem Aufwand und dieser Verantwortung gewachsen ist, kann sich auf eine Ersparnis und Eier in Bio-Qualität freuen.

 

Fazit: Für wen lohnt sich Hühnerhaltung?

Der große Vorteil der Hühnerhaltung liegt auf der Hand: Man muss keine Eier mehr kaufen, sondern kann diese ganz einfach aus dem Hühnerstall holen. Dabei haben sie eine hohe Qualität und man weiß genau, was enthalten ist.

Auch die Tatsache, dass es mit Arbeit an der frischen Luft verbunden ist, kann für viele ein positiver Faktor sein. Und nicht zuletzt tut auch der Kontakt zu Tieren gut, und insbesondere bei Familien mit Kindern kann das sogar richtig Spaß machen und den Kleinen bei der Entwicklung helfen.

Ein Nachteil der Hühnerhaltung ist der laufende zeitliche Aufwand, vor allen Dingen, wenn eben nicht so viel Zeit oder Freude daran da ist. Wer Hühner halten möchte, sollte sich bewusst sein, sich täglich um die Tiere kümmern zu müssen. Immerhin handelt es sich auch bei Nutztieren wie Hühnern um Haustiere.

 

Lohnt sich Hühnerhaltung aus Deiner Sicht?

Deine Meinung ist uns wichtig, deshalb haben wir hier eine kleine Abstimmung eingebaut.

Außerdem würden wir uns natürlich über einen Kommentar freuen, vor allem wenn Du selbst schon Erfahrungen mit Hühnerhaltung oder Selbstverpflegung generell gemacht hast!


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