Lohnt sich teures Motoröl

Einsteigen und einfach losfahren? Nicht ganz: Autofahren macht natürlich Spaß, aber erfordert auch ein hohes Maß an Wartung und Pflege. Neben dem regelmäßigen Austausch von Ersatzteilen, darf das „Lebenselixier“ eines jeden Fahrzeugs nicht vergessen werden: das Motoröl.

Darum ranken sich nicht wenige Mythen, angefangen bei der richtigen Viskosität, passend zum Motor und den Wetterbedingungen, bis hin zum Preis. Manche schwören auf teures Motoröl und würden ihr Auto niemals mit preiswertem Öl abspeisen.

Doch was ist an diesen Aussagen dran? Bedeutet ein hoher Preis auch gleichzeitig eine bessere Qualität und eine verlängerte Lebensdauer des Motors? Dem gehen wir jetzt mal detaillierter auf die Spur.

Wir schauen zuerst kurz auf die Eigenschaften von teurem Motoröl, dann vergleichen wir die Öle unterschiedlicher Preisklassen, um schließlich die Frage zu klären, für wen sich teures Motoröl überhaupt lohnen kann.

 

Welche Eigenschaften hat teures Motoröl?

Zunächst einmal geht es darum, zu klären, was ein Öl eigentlich teurer macht als vergleichbare Alternativen. Natürlich zahlen wir beim Motorenöl auch für die Markennamen und deren Werbung, doch es gibt auch wirklich einen Faktor, der einen höheren Preis rechtfertigen kann.

Wir unterscheiden zwischen herkömmlichem Motoröl und synthetischem Öl. Letzteres hat eine deutlich höhere Fließfähigkeit und ist dadurch kälteunempfindlicher, zudem verringert es durch seine Reinheit Ablagerungen und Reibung.

Der Unterschied liegt hier in der Herstellung; die gewöhnlichen Mineralöle werden aus Rohöl produziert und nur marginal aufbereitet und gereinigt, doch eben nicht so ordentlich wie Synthetiköle.

Hinzu kommt, dass die synthetisch hergestellten Öle genau auf ihren Bestimmungszweck zugeschnitten werden, also beispielsweise für Autos, Zweiräder oder auch Schiffe und Flugzeuge, passend zu den jeweiligen Nutzungsbedingungen wie Laufzeit und Umwelteinflüssen. Jeder „Verbraucher“ hat ganz andere Ansprüche an den Schmierstoff, die so individuell abgedeckt werden können.

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Billiges vs. teures Motoröl – was ist der Unterschied?

Rechnet sich teures Motoröl

Die Unterscheidung der Motorenöle in Mineralöl („billig“) und Synthetiköl („teuer“) ist für uns Otto-Normal-Verbraucher eigentlich ausreichend – wer will, merkt sich noch die „Teilsynthetik-Öle“, aber das wird nicht abgefragt. 😉

Die Hersteller versuchen allerdings, ihre Produkte gegenüber der Konkurrenz herauszuheben. Und so stehen auf den Behältern allerhand vielversprechende Eigenschaften und Angaben, die letztlich aber nicht unbedingt ausschlaggebend sind. „Ultimate“ und „High Performance“ klingen schon verlockend, sind aber einfach nur Marketing.

Nochmal kurz zur Herstellung bzw. Gewinnung der Öle: Bei den Mineralölen sollte man wissen, dass sie ein Abfallprodukt aus der Benzin- beziehungsweise Diesel- und Heizölgewinnung sind. Dafür ist es aber ganz schön teuer, oder? 🙂

Als Grundlage wird Rohöl verwendet. Je nach Förderstandort bringt dieses bereits eine unterschiedliche Qualität mit – wer ins Raffineriegeschäft einsteigen will, der darf jetzt gern einen zweiten Tab öffnen und tiefgründiger recherchieren, die anderen bleiben bitte hier beim Thema Motorenöle.

Es gibt mehrere Verfahren zur Veredelung der Öle, welche sich wiederum in unterschiedlichen Qualitätsstufen des Endproduktes niederschlagen. Dabei spielt es keine Rolle, welche Firma genau die Veredelung durchführt.

Wenn das gleiche Rohöl mit dem gleichen Verfahren raffiniert wird, kommt am Ende auch das gleiche Mineralöl heraus. Meistens geht es dabei um das Entsalzen und Destillieren, damit das Rohprodukt dann weiterverarbeitet werden kann, beispielsweise zu Benzin, Diesel oder Heizöl.

Für die Synthetiköle müssen wir nicht so tief eintauchen. Diese sind, wie oben erwähnt, auf bestimmte Anwendungsfälle zugeschnitten.

 

Ist teures Motoröl wirklich besser für den Motor?

Ist teures Motoröl besser

Ganz klares „Nein“… wobei, Moment! Diese Frage kann man nicht mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten. Sie ist zu allgemein gestellt. Wir präzisieren die Fragestellung mal: Ist teures Motoröl wirklich besser für diesen einen Motor, mit seinen eigenen speziellen Anforderungen? Dann, ja.

Nehmen wir mal ein praktisches Beispiel: Du hast einen Oldtimer, den Du über alles liebst und hegst und pflegst. Der Motor hat schon einige hunderttausend Kilometer auf der Uhr und die Zahl darf gerne noch steigen. Dann greifst Du doch sicherlich nicht zu dem günstigsten Ölkanister aus dem Baumarkt, oder?

In den meisten Fällen raten die Hersteller bei solchen Fahrzeugen zu Mehrbereichsölen, also temperaturvariablen Ölen, die kaum oder gar keine Additive beinhalten. Denn gerade bei alten Motoren gilt das Motto „never change a running system“ und man bleibt bei altbewährtem, aber reinem Öl.

Jedoch, pauschal zu sagen, teures Motoröl sei stets besser, kann zu Frust und Ärger führen. Mehr dazu lest ihr in Kapitel 4 und 5. Wenn ihr jetzt aber bereits wisst, welche Eigenschaften euer Motorenöl aufweisen muss und ihr habt in der linken Hand das „billige“ Mineralöl und in der rechten das „teurere“ Synthetiköl, dann könnt ihr sicher sein, mit der rechten Hand haltet ihr die besseren Eigenschaften.

Jetzt kommen Sparfüchse vielleicht auf die Idee, das Mineralöl wegzustellen und ein weiteres Synthetiköl eines anderen Herstellers zum Vergleich heranzuziehen. Nur zu! In diesem Fall ist die Aussage „teurer ist gleich besser“ jedoch nicht mehr so einfach zu begründen. Bei den Synthetikölen macht der Preis allein keinen Qualitätsunterschied mehr aus.


Aktuelle Top 3 Bestseller bei Motorölen:

# Vorschau Produkt Bewertung Preis
1 LIQUI MOLY Longlife III 5W-30 | 5 L | Synthesetechnologie Motoröl | Art.-Nr.: 20647, farblos LIQUI MOLY Longlife III 5W-30 | 5 L | Synthesetechnologie Motoröl | Art.-Nr.: 20647, farblos Aktuell keine Bewertungen 75,19 EUR 41,99 EUR
2 Castrol EDGE 5W-30 LL Longlife Motoröl, 5L, Gold Castrol EDGE 5W-30 LL Longlife Motoröl, 5L, Gold Aktuell keine Bewertungen 72,53 EUR 45,65 EUR
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Lohnt sich teures Motoröl auch für ältere Motoren?

Lohnt sich Synthetik Motoröl

Ja und nein. Hier ist Expertenwissen gefragt, denn hier geht es eher um Youngtimer. Ältere Motoren können trotz des höheren Alters immer noch verhältnismäßig kurze Laufzeiten gehabt haben. Der geringe Verschleiß erlaubt eventuell den Einsatz eines modernen, „teuren“ Synthetiköls.

Im Gegensatz dazu, können auch Motoren jüngeren Alters bereits viel Arbeit geleistet haben und benötigen daher gegebenenfalls besondere Aufmerksamkeit bei der Wahl des Motoröles. Hier kommt es also auf den konkreten Motor an. Wer hat, wirft einen Blick ins Bordhandbuch. Ein Besuch in der nächsten Werkstatt wird aber auch Abhilfe schaffen.

Wichtig ist aber auch hier: suche dir ein Öl aus, das auch bereits vorhandene Ablagerungen im System und Motor lösen kann.

 

Für welche Fahrzeuge kommt teures Motoröl in Frage?

Synthetiköl ist nicht zufällig entstanden. Mit der Entwicklung des Automobils und damit einhergehend der Motoren, ist man immer wieder an die Grenzen der Betriebsfestigkeit gestoßen. Im gleichen Atemzug entwickelten sich also auch die Motoröle stetig weiter. Beispielsweise gibt es auch spezielles Motorrad-(motor)-Öl, das berücksichtigt, dass die meisten Zweiräder eine Nasskupplung haben, die sich eben im Öl befindet. Und ja, richtig: Autos haben eine Trockenkupplung. 🙂

Mittlerweile gibt es sogenannte „Herstellernormen“, da jeder Autobauer für seinen Motor ein speziell zugeschnittenes Motorenöl empfiehlt. Das soll optimales Betriebsverhalten und Kundenzufriedenheit gewährleisten, aber natürlich auch Kundenbindung. Das ist ungefähr wie bei Waschmaschinen und Spülmaschinen, wo dir als Kunde suggeriert wird, dass Du mit diesem einen Spül- oder Waschmittel das Beste aus deiner Maschine herausholst.

Aber auch für ältere Modelle kann teures Motoröl zu mehr Langlebigkeit und weiteren Verbesserungen führen, sofern die Eigenschaften des Öles zu den Ansprüchen des Motors passen.

Letztlich sollte man bei diesem Thema nicht zu knauserig sein. Das Fahrzeug – egal welches – wird es danken. 🙂

 

Was ist beim Umstellen auf teures Motoröl zu beachten?

Verabschiedet euch von dem Gedanken, teures Motoröl rechnet sich durch längere Einsatzzeiten.

Mit teurerem Öl verringert ihr die Beanspruchung der bewegten Teile im Motorblock – die Lebensdauer kann tendenziell steigen, muss aber nicht. Dabei wird das Öl mit der Zeit verunreinigt und es verliert allmählich seine guten Eigenschaften. Der Verschmutzungsgrad und damit die „Funktion“ eures Öles wird durch den Ölfilter aufrechterhalten.

Also sollten auch bei der Verwendung von teureren Synthetikölen die Ölwechsel-Intervalle genau eingehalten werden. Diese richten sich nämlich nicht, wie häufig angenommen, nach der Qualität des Motoröles, sondern nach der Beschaffenheit des Ölfilters. Will man längere Wechselintervalle erreichen, muss der Ölfilter angepasst werden, nicht das Motoröl.

Achtet beim Ölwechsel darauf, dass vom alten Öl so wenig Restbestände wie möglich im Motor verbleiben, um Mischungseffekte zu vermeiden. Man geht davon aus, dass bei einem Ölwechsel bis zu 99% des Altöls abgelassen werden können. Wer es ganz genau nehmen will, dann den Rest in der Ölwanne absaugen lassen. Aber das ist nur was für richtige Nerds. 🙂

 

Meine Erfahrungen mit beiden Ölenvarianten

Ich habe ja nicht erst seit gestern meinen Führerschein und somit schon das ein oder andere Auto besessen. Angefangen von meinem klapprigen Ford Fiesta bis hin zu meinem aktuellen Cupra Formentor.

Als ich noch Student war, habe ich mir natürlich das billigste Öl gekauft, das ich in die Hände bekam. Jetzt sieht es natürlich anders aus, bei Seat lasse ich mir immer das empfohlene Öl einfüllen, was die sich auch gut bezahlen lassen.

Und ganz ehrlich? Selbst mein Fiesta fuhr und fuhr, bis er mir weggerostet ist, ich persönlich kann keinen Unterschied bei der Qualität der Öle bemerken, aber ich bin auch kein Experte.

 

Fazit: Für wen lohnt sich teures Motoröl besonders?

Teures Motoröl ist vor allem für jene lohnenswert, die in ihrem Auto (oder Motorrad) keinen reinen Gebrauchsgegenstand sehen. Wer sich also jedes Mal aufs Neue freuen kann, wenn es an eine Fahrt geht, wer hin und wieder die Karosserie streichelt, einen Kosenamen verwendet oder beim Gedanken ans Stilllegen mit Tränen kämpfen muss, der sollte seinem Fahrzeug etwas Gutes tun – mit dem Einsatz teuren Motoröls lohnt sich das.

Die Eigenschaften eines teuren Öls sprechen definitiv für sich, sind aber kein Garant für ein langes und sicheres Fahrzeugleben.

Alle anderen, die eine Übergangslösung durch die Straßen lenken oder materiellen Gütern nicht viel abgewinnen können, sind sicher auch mit „billigerem“ Mineralöl gut bedient – aber auch hier gilt, Eigenschaften des Öls und Anforderungen des Motors müssen übereinstimmen!

Das Allerwichtigste ist aber bei beiden Schmierstoffen: achte darauf, die Ölwechsel regelmäßig durchzuführen, auch wenn Du wenige Kilometer fährst, denn auch die Zeit zählt. Und denk dran: Du brauchst auch eine neue Ölablassschraube. 🙂

 

Lohnt sich teures Motoröl aus deiner Sicht?

Deine Meinung ist uns wichtig, deshalb haben wir hier eine kleine Abstimmung eingebaut.

Außerdem würden wir uns natürlich über deinen Kommentar freuen, vor allem wenn du selbst schon Erfahrungen mit Motorölen in verschiedenen Preisklassen gemacht hast!


Lohnt sich teures Motoröl?

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Aktuelle Top 3 Bestseller bei Motorölen:

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Weiterführende Links:
https://www.adac.de/infotestrat/reparatur-pflege-und-wartung/motor-und-oel/


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