Lohnt sich ein Bausparvertrag

Stellst Du dir auch die Frage „Lohnt sich ein Bausparvertrag noch“? Dann bist Du hier genau richtig.

Mithilfe eines Bausparvertrags in die eigenen vier Wände. Das sind der Traum und die Überlegung vieler, aber wie viele sind auch wirklich erfolgreich damit?

Gerade alte Bausparverträge mit noch relativ hoher Verzinsung sind heute eine Goldgrube. Man kann nur leider keinen alten Vertrag neu abschließen – das wäre auch zu schön, um wahr zu sein. 😉

Gleichzeitig versuchen die einen oder anderen Anbieter gerade alte Bausparverträge zu kündigen, weil der Zinsunterschied zu hoch ist und die abgegebenen Versprechen nicht eingelöst werden können.

Rechnet sich der Abschluss eines neuen Bausparvertrages heutzutage, in der Erwartung weiter steigenden Darlehenszinsen? Das werden wir gemeinsam herausfinden und anhand von Beispielen erläutern.

Wir klären zuerst kurz die Funktionsweise von Bausparen und gehen dann im Detail auf die Frage ein, für wen sich diese Anlageform überhaupt noch lohnt.


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Wie funktioniert ein Bausparvertrag?

Lohnt sich ein Bausparvertrag

Ein Bausparvertrag besteht immer aus zwei Teilen, dem aufzubauenden Eigenkapital und der Darlehenssumme. Jeder Bausparvertrag ist also an ein Darlehen gekoppelt, was der Name erstmal nicht vermuten lässt.

Der Bausparer zahlt seine Bausparrate monatlich in den Vertrag ein, bis eine vorher vereinbarte Summe zustande gekommen ist. Dabei wird das angesparte Vermögen verzinst und erhöht das Eigenkapital.

In einem zweiten Schritt hat der Bausparer nun die Möglichkeit einen Kredit in vorher festgelegter Höhe aufzunehmen. Allerdings klappt das nicht immer so leicht, da die sogenannte Zuteilungsreife nicht immer sofort gegeben ist.

Die Zuteilungsreife ist neben der angesparten Summe auch von der Laufzeit und den liquiden Mitteln der Bank abhängig. Kann also die Bank keinen Kredit vergeben, da die Summe noch nicht zu Verfügung steht, muss das Vorhaben warten oder auf andere Weise finanziert werden.

 

Vor- und Nachteile eines Bausparvertrags

Oft kommen Immobilienkäufer nach ersten Analysen zu dem Schluss, dass die monatliche Annuität für den Kredit so hoch sein kann, wie die aktuell zu zahlende Miete. Damit sollten wirtschaftlich keine größeren Umstellungen nötig sein. Doch weit gefehlt – an dieser Stelle werden nämlich oft Rückstellungen für spätere Renovierungsarbeiten und Modernisierungsmaßnahmen vergessen.

Diese Rückstellungen sind zwar auf der Vermieterseite in die Miete eingepreist, allerdings nicht in der monatlichen Kreditrate enthalten. Hierin liegt der besondere Vorteil des Bausparvertrags. Man kann die monatliche Sparrate oft flexibel erhöhen und dadurch für die zusätzlichen geplanten Ausgaben vorsorgen.

Das ist der große Vorteil von Bausparen – nämlich die Flexibilität. Allerdings hat diese Anlageart auf der anderen Seite aktuell einen großen Nachteil – und zwar die aktuellen Zinskonditionen. Man bekommt kaum etwas an Guthabenzins von der Bausparkasse – dadurch gehen leider sowohl der Anspareffekt als auch der Zinseszinseffekt stark zurück.

Und gerade der Zinseszinseffekt stellt eine wichtige Säule von Bausparen dar. Dadurch soll sich das Eigenkapital für den Hausbau eigendynamisch bilden. Diese Eigendynamik geht in der aktuellen Niedrigzinspolitik allerdings ziemlich unter. Deshalb lohnt sich ein Bausparvertrag heute kaum noch und neu abgeschlossene Bausparverträge sind zur Seltenheit geworden.

 

Clever Bausparen – geht das überhaupt noch?

Lohnt sich Bausparen

Das bereits beschriebene Problem der Zuteilungsreife wirkt sich besonders bei hohen Kreditbeträgen aus. Wenn man mit einer großen Investition plant und der Bausparvertrag noch nicht soweit ist, gibt es kein Darlehen und somit im Endeffekt auch keine Investition.

Über die Jahre hat sich deshalb eine kluge Strategie im Umgang mit den Sparverträgen entwickelt: Viele Hauseigentümer bewirtschaften gleichzeitig mehrere Bausparverträge mit unterschiedlichen, kleinen Bausparsummen.

Beispielsweise 20, 30 oder auch 50 Tausend Euro, mit denen gezielt eine Instandhaltungsrücklage für die Immobilie gebildet wird. Stehen nun Modernisierungsmaßnahmen ins Haus, ist man gut vorbereitet und die Zuteilungsreife für kleinere Beträge ist eher wahrscheinlich. Somit können neben Dachreparaturen und Kleinigkeiten auch energieeinsparende Maßnahmen, wie eine Dämmung oder eine neue Heizung angesteuert werden.

Man sollte sich natürlich dennoch ausgiebig im Vorfeld informieren und alle Aspekte von solchen Vorhaben berücksichtigen. So werden energieeinsparende Modernisierungsmaßnahmen beispielsweise oft staatlich oder von der KFW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) gefördert. Das kann den Eigenanteil drücken und dadurch einen Teil des geplanten Bauspardarlehens überflüssig machen.

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Mögliche Einsatzgebiete für das Bauspardarlehen

Lohnt sich Bausparen

Neben dem Bau einer Immobilie, bieten viele Darlehensgeber auch andere Einsatzgebiete für das Bauspardarlehen an. Häufig wird auch der Erwerb und Umbau einer bestehenden Immobilie, oder der Erwerb eines Wohnrechts genehmigt. In der Regel lassen sich auch die Wohnträume der Kinder mit dem eigenen Bausparvertrag erfüllen.

Manche Anbieter zeigen sich noch flexiblerer und gewähren die Kredite auch beispielsweise im Rahmen von Autofinanzierungen. Allerdings sollte man vorsichtig sein, denn die Zinskonditionen verschieben sich natürlich in einem solchen Fall. Da Immobilien gerne als Sicherheit von den Banken akzeptiert wird, sind Zinsen für Immobilienkredite (bei denen die Immobilie als Sicherheit dient) deutlich günstiger als Konsumkredite (die oft gar nicht besichert sind).

 

Lohnt sich das Bausparen in der aktuellen Phase steigender Zinsen?

Früher war das Bausparen vor allem aufgrund der niedrigen Darlehenszinsen attraktiv. Der niedrige Darlehenszins ließ sich bereits im Vorfeld sichern. Der Preis dafür war wiederum der niedrige Guthabenzins. Das bedeutete, in der Ansparphase hat das angesparte Kapital zwar nur wenig verdient, allerdings bekam man in der Darlehensphase dafür einen günstigen Bausparkredit.

In der länger bestandenen Niedrigzinsphase funktionierte dieses Prinzip jedoch nicht mehr. Vor allem von den Direktbanken bekam man viel günstigere Immobilienfinanzierungen als von den Bausparkassen.

Auf der anderen Seite bekam man auch auf sein Guthaben momentan überall so gut wie nichts an Guthabenzinsen – da sind sich alle Kreditinstitute sehr ähnlich, was die Konditionen angeht. Zwischen Banken und Bausparkassen bestehen da also keine großen Unterschiede.

Zusammengefasst bedeutete es folgendes: Der Zinsvorteil von Bausparen war damit weg und dadurch auch die Attraktivität dieser Finanzierungsalternative.

Doch in der aktuellen Phase steigender Zinsen dreht sich das Ganze: das Bausparen wird wieder attraktiver, weil man sich damit ein günstigeres Zinsniveau sichern kann. Der Abschluss eines oder mehrere Bausparverträge lohnt sich aktuell also dann, wenn man in der mittelfristigen Perspektive weiter steigende Darlehenszinsen erwartet.

Das wissen auch die Bausparkassen und wittern nach langer Durststrecke wieder Chancen, ihre Marktanteile zu Lasten von klassischen Banken wieder auszubauen.

 

Ist das Bausparen steuerlich attraktiv?

Das Bausparen wird steuerlich gefördert – und zwar wenn der Bausparvertrag zur Anlage vermögenswirksamer Leistungen genutzt wird. Dann werden neben der Gewährung der Arbeitnehmersparzulage und der Wohnungsbauprämie auch steuerliche Vergünstigungen erzielt.

Steuerliche Vergünstigungen ergeben sich dadurch, dass vermögenswirksame Leistungen das Bruttogehalt mindern. Weniger Bruttogehalt bedeutet dann eine geringere steuerliche Last für den Arbeitnehmer.

Gleichzeitig sind die Zinserträge aus den angesparten Raten zu versteuern. Die Frage „lohnt sich ein Bausparvertrag heute noch“ sollte jedoch nicht alleine aufgrund von steuerlichen Vorteilen beantwortet werden. Betrachtet man das steuerliche Gegenbeispiel, also den Erwerb einer vermieten Wohnung mit einem anfänglichen negativen Ertrag, ist die steuerliche Vergünstigung nämlich oft deutlich höher (durch den anfänglich hohen Zinsanteil).

 

Fazit: Lohnt sich das Bausparen noch?

  • Vor einigen Jahren war das Bausparen noch sehr lohnenswert. Neben Steuervorteilen und höheren Zinsen war ein Bausparvertrag auch eine gute Gelegenheit, diszipliniert Geld zurückzulegen.
  • Lange Zeit sah die Situation anders aus – das Bausparen verlor an Bedeutung, da dort kaum Erträge auf das angesparte Kapital zu erzielen waren. Das Bausparen verlor ganz eindeutig gegen flexiblere und renditestärkere Anlageformen.
  • Nichtsdestotrotz nutzten immer noch viele Eigentümer Bausparverträge als zusätzliche Instandhaltungsrücklage für die eigene Immobilie. Und freuten sich dabei zumindest über die erzielten Steuervorteile.
  • In der aktuellen Phase steigender Zinsen gewinnt Bausparen wieder an Attraktivität, denn damit lassen sich heutige Zinssätze mittelfristig sichern und in etwa 7-10 Jahren sinnvoll einsetzen.
  • Vor allem wenn Du aktuell also von weiter steigenden Darlehenszinsen ausgehst, könnte sich der Abschluss von Bausparverträgen wieder für Dich lohnen.
  • Als Kapitalinvestition lohnt sich das Bausparen aktuell jedoch noch nicht, denn diese Anlageform bietet aktuell immer noch kaum nennenswerte Guthabenzinsen an. Vor allem wenn man von weiter steigenden Anlagezinsen ausgeht, sollte man mit längerfristigen Kapitalinvestitionen in verzinsliche Anlageformen noch etwas warten.

 

Lohnt sich ein Bausparvertrag aus Deiner Sicht?

Deine Meinung ist uns wichtig, deshalb haben wir hier eine kleine Abstimmung eingebaut.

Außerdem würden wir uns natürlich über Deinen Kommentar freuen, vor allem wenn Du selbst schon Erfahrungen mit Bausparen gemacht hast!


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