Kirche Austreten lohnt es sich

Mit dem Glauben haben ja bekanntlich viele Menschen so ihre Probleme. Der zunehmende Zweifel gegenüber der Existenz Gottes macht auch den Kirchen zu schaffen. Aber auch immer mehr Gläubige stellen die Institution der Kirche an sich in Frage.

Jeder Angehörige einer als Körperschaft anerkannten Glaubensgemeinschaft, muss in Deutschland Steuern an diese zahlen. Das gilt inzwischen für mehr als jeden zweiten Deutschen.

Die Kirchen nehmen dadurch jährlich bis zu 12 Mrd. Euro ein. Da liegt die Frage ob die Kirchen auch gewissenhaft mit diesen Mengen an Geld umgehen natürlich nahe. Immer wieder hört man von Skandalen im Umgang mit dem Geld.

Der Austrittsgrund Nummer eins, ist für die meisten jedoch eher der Gedanke sich ein paar Euro im Jahr zu sparen. Doch lohnt es sich wirklich aus der Kirche auszutreten, um seine Finanzen aufzubessern?

Viele Leute sind der Meinung: „Ja, es lohnt sich“. Die Anzahl der Kirchenaustritte hat deshalb stark zugenommen, wobei die evangelische Kirche konstant etwas mehr Kirchenaustritte als die katholische verzeichnet.

Wie schon erwähnt, ist der häufigste Austrittsgrund die finanzielle Seite der Kirchenmitgliedschaft. Doch auch Unzufriedenheit mit der Institution und die Abwendung vom Glauben spielen häufig eine entscheidende Rolle.

Hinweis Nr. 1: Jeder muss sich die Glaubensfrage natürlich selber stellen muss. Wir wollen und können uns nicht anmaßen, Empfehlungen für oder gegen einen Kirchenaustritt auszusprechen.
Hinweis Nr. 2: Wir werden uns in diesem Artikel vorwiegend auf die beiden großen, christlichen Glaubensgemeinschaften beziehen, aber das gleiche gilt natürlich auch für jede andere als “Körperschaft des öffentlichen Rechts” eingetragene Religionsgemeinschaft oder Weltanschauung.
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Wie läuft der Kirchenaustritt ab?

Kirchenaustritt Amtsgericht

Was auch immer der Grund sein mag, ein Kirchenaustritt ist, zumindest formal gesehen, kein großer Aufwand. Dabei muss beachtet werden, dass je nach Bundesland unterschiedliche Regelungen gelten.

Allgemein lässt sich jedoch festhalten, dass man sich persönlich beim Amtsgericht bzw. Standes- oder Bürgeramt (letzteres nur in Brandenburg und Berlin) melden muss. Eine Austrittserklärung per Brief ist nur dann möglich, wenn diese vorher notariell beglaubigt wurde.

Über den Austritt informiert werden, neben der betroffenen Kirche, auch die zuständige Meldebehörde, das Finanzamt und bei Ehepaaren das Standesamt. Es wird interessanterweise auch kine Begründung für den Austritt aus der Religionsgemeinschaft verlangt.

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Was brauche ich für einen Kirchenaustritt?

Unterlagen für den Kirchenaustritt

Mitbringen sollte man dabei seinen Personalausweis oder Reisepass und ein bisschen Geld. Verheiratete oder geschiedene Eheleute müssen außerdem häufig das Familienbuch vorzeigen.

Umsonst gibt es das ganze leider nicht. Die Austrittsgebühr variiert allerdings von Land zu Land.

So verlangt das Bundesland Brandenburg beispielsweise gar keine Aufwandsentschädigung und die Stadt Neudenau in Baden-Württemberg sogar 60 Euro. Ansonsten bewegt sich das Mittel aber zwischen 10 und 35 Euro.

Für diejenigen, die sich jetzt zurecht fragen woraus sich die Austrittsgebühr denn überhaupt zusammensetzt:

  • Zumeist handelt es sich um einen festgelegten Betrag zur Aufwandsentschädigung der Ämter und einer optionalen Austrittsbescheinigung.
  • Jedoch gelten wiederum unterschiedliche Regelungen und Beträge für Ehepaare unterschiedlicher Konfessionen („Heidensteuer“) und glaubensgleiche Paare.

 

Kinder und der Kirchenaustritt

Wer seine Kinder ebenfalls aus der Gemeinschaft der Gläubigen abmelden möchte, muss folgendes beachten:

  • Für Kinder unter 12 Jahren sind die Eltern befähigt, einen Kirchenaustritt zu beantragen.
  • Jugendliche zwischen 12 und 14 müssen den Antrag persönlich stellen und brauchen eine Genehmigung des Vormundes.
  • Ab 14 Jahren ist ein vollkommen eigenständiger Austritt möglich. Zur Not auch gegen den Willen der Eltern.

 

Was sollte man sonst noch über den Kirchenaustritt wissen?

Um in die sagenumwobene Kirchensteuer ein bisschen mehr Licht zu bringen, haben wir im Folgenden die wichtigsten Fakten zusammen gefasst.

So endet die Kirchensteuerpflicht bei einem Austritt erst mit dem Ende des laufenden Monats. Allerdings wird die Steuer auf das gesamte Jahreseinkommen berechnet. Daher ist der beste Monat für einen Kirchenaustritt zweifellos der Dezember.

Des Weiteren kann die Kirchensteuer im Allgemeinen von der Einkommenssteuer abgesetzt werden. Zusätzlich stellt sie als so genannte Zuschlagssteuer eine Sonderausgabe dar und mindert somit Ihre Einkommenssteuerlast.

Sprich, es kann sich also lohnen zusätzliche Steuern zu zahlen, auch wenn das im ersten Moment vielleicht unlogisch klingt.

 

Wie hoch ist die Kirchensteuer?

Wie hoch ist die Kirchensteuer Ersparnis

Die Kirchensteuer ist die wichtigste Einnahmequelle der deutschen Kirchen. Sie beträgt 8% in Bayern und Baden-Württemberg und 9% im Rest Deutschlands. Außerdem wird sie trotz der in Deutschland herrschenden Trennung von Staat und Kirche, direkt vom Finanzamt eingezogen.

In einigen Teilen wird von den örtlichen Kirchen zusätzlich ein allgemeines Kirchgeld – als Ortskirchensteuer bekannt – verlangt. Einige Bundesländer erheben die Kirchensteuer auch direkt vom Grundbesitz, die Kommunen ziehen diese dann mit der Grundsteuer ein.

Wie viel Kirchensteuer für jeden persönlich fällig wird, bemisst sich an der Einkommens-, bzw. der Lohn- oder Kapitalertragssteuer. Dabei spielt es keine Rolle, welcher Nationalität der Steuerzahler angehört, solange er einen dauerhaften Wohnsitz in Deutschland hat.

Der Kirchenaustritt wird an die ELStAM- Datenbank der Finanzämter weitergegeben und automatisch auf der Lohnsteuerkarte berücksichtigt.

 

Ersparnisse bei einem Kirchenaustritt

Kirchenaustritt Steuerersparnis

Um die Belastung durch die Kirchensteuer etwas greifbarer zu machen, haben wir im Folgenden einige Beispiele gesammelt:

  • Bei einem Bruttogehalt in Hessen von etwa 28.000,00 Euro im Jahr, das entspricht in etwa einem Durchschnittsgehalt in der unteren Spanne, ist jährlich eine Einkommenssteuer von 4.612,00 Euro zu zahlen. Zusätzlich entfallen 253,66 Euro auf den Solidaritätszuschlag und 415,08 Euro gehen für die Kirchensteuer drauf. Unter der Berücksichtigung des Sonderausgabenabzugs würden bei einem Kirchenaustritt 284,26 Euro jährlich gespart werden.
  • Ähnlich sieht es bei einem mittelalten, verbeamteten Lehrer aus Baden-Württemberg aus. Dieser ist in unserem Beispiel verheiratet und kinderlos. Beide Ehepartner gehören außerdem der evangelischen Kirche an. Von den anfallenden 4.896,30 Euro an Steuern, gehen rund 345,12 Euro für die Kirchensteuer drauf. Somit könnten bei einem Kirchenaustritt jährlich 248,06 Euro gespart werden.
  • Im Gegensatz dazu, kann sich ein lediger Besserverdiener aus Bayern mit einem Bruttoeinkommen von 54.000,00 Euro bei einem Austritt deutlich mehr sparen. Er muss insgesamt 15.447,35 Euro an Steuern im Jahr zahlen. Bei einem durchschnittlichen Steuersatz von 29,19% müssen 1.088,88 Euro Kirchensteuer abgegeben werden. Das entspricht bei einem Austritt einem monatlichen Ersparnis von 1,085,64 Euro.
  • Am unteren Ende der Einkommensskala bleibt für einen Familienvater mit zwei Kindern, dessen Ehefrau nicht berufstätig ist, deutlich weniger übrig. Bei einem Bruttoeinkommen von 18.000,00 Euro im Jahr, würden bei einem Kirchenaustritt 124,49 Euro weniger ausgegeben werden. Also etwa 10,38 Euro im Monat.
  • Sollte das jährlichen Einkommen unterhalb der 8.820,00 Euro Grenze liegen, ist keine Einkommenssteuer fällig. Damit wird natürlich auch die Kirchensteuer nicht verlangt. Die Austrittsgebühr wird in der Regel allerdings auch von sozial schwächer Gestellten verlangt.

 

Welche weiteren Folgen hat ein Kirchenaustritt?

Kirchenaustritt Hochzeit

Neben den finanziellen Auswirkungen bringt der Kirchenaustritt allerdings auch einige andere Folgen mit sich:

  • Es besteht keine Pflicht mehr am Religionsunterricht teilzunehmen.
  • Bei einem kirchlichen Arbeitgeber, wie der Caritas oder der Diakonie, kann das Dienstverhältnis sogar aufgehoben werden, da sich dieses an die Mitgliedschaft in einer christlichen Gemeinde bindet.
  • Nach Verlassen der Kirche ist es nicht mehr möglich, das Wahlrecht in der Kirche wahrzunehmen oder ein kirchliches Amt inne zu haben. Dazu zählen unter anderem auch Tauf- und Firmpatenämter.
  • Die Mitgliedschaft in öffentlichen kirchlichen Vereinen kann aufgehoben oder abgelehnt werden.
  • Es ist keine kirchliche Hochzeit oder Beerdigung mehr möglich.
  • Eine vielleicht nicht ganz so offensichtliche Folge des Kirchenaustritts ist, dass christliche Kindergärten und Schulen die Aufnahme von Kindern möglicherweise verweigern. Das ist jedoch bei weitem nicht immer der Fall.

Übrigens: Rein theoretisch ist außerdem gar kein Austritt aus der römisch-katholischen Kirche möglich.

Da das Sakrament der Taufe nach katholischem Verständnis nicht rückgängig gemacht werden kann, ist somit auch ein Austritt aus deren Glaubensgemeinschaft ungültig.

Rein formal ist das aber natürlich trotzdem machbar. Seit der Säkularisierung hat der Staat allerdings keinen Einfluss mehr darauf, ob die Kirchen den Austritt ihrer Mitglieder tatsächlich anerkennen.

Im Gegensatz zur katholischen Kirche erkennt die evangelische Kirche allerdings einen Austritt an. Auch wenn hier ebenso das Sakrament der Taufe nicht rückgängig gemacht werden kann und das Abendmahl nicht mehr empfangen werden darf.

Des Weiteren ist auch hier kein Patenamt oder kirchliches Arbeitsverhältnis mehr möglich.

Die Sache mit der kirchlichen Hochzeit

Auf die Frage: “kann ich trotzdem kirchlich heiraten?”, können wir nur antworten:

Wer nicht auf die Hochzeit in weiß verzichten möchte, sollte sich das mit dem Kirchenaustritt noch einmal gut überlegen. Denn dadurch verfällt, wie gesagt, das Recht auf eine kirchliche Hochzeit und Beerdigung.

 

Ein Gegenargument: Auch die Kirche tut Gutes mit dem Geld

Lohnt sich der Kirchenaustritt Gemeinwohl

Auch wenn durch die Kirchensteuer vorwiegend Personalkosten gedeckt werden und etwa 3% außerdem auf die Finanzämter als Aufwandsentschädigung entfallen, wird auch hilfsbedürftigen Menschen geholfen.

So darf man nicht vergessen, dass mit der Kirchensteuer nicht nur Gehälter und Gebäude bezahlt werden. Die Kirchen unterstützen auch Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser, Alters- und Kinderheime sowie Jugend- und Freizeiteinrichtungen.

Viele christliche Gemeinden spenden außerdem regelmäßig an verschiedene Hilfsorganisationen und gemeinnützige Einrichtungen.

Natürlich kann argumentiert werden, dass das ersparte Geld auch selbständig an eine Hilfsorganisation gespendet werden kann, die einem vielleicht persönlich am Herzen liegt.

Die Frage, die sich dabei jeder selber stellen sollte, ist aber natürlich, ob man das gesparte Geld bei einem Austritt tatsächlich spenden würde oder nicht doch wieder nur unnötige Sachen davon kaufen würde und das Geld bei der Kirche damit nicht vielleicht besser aufgehoben wäre.

 

Welche weiteren Vorteile bietet die Mitgliedschaft in einer Kirche?

Kirchenaustritt Nachteile

Gerade auf dem Land ist es zudem häufig von Vorteil, Mitglied in einer christlichen Gemeinschaft zu sein. So werden beispielsweise Ausflüge oder Ferienfreizeiten von kirchlichen Organisationen wie der KLJB (Katholische Landjugendbewegung) oder ähnlichem organisiert.

Kindern kann die Mitgliedschaft oft auch Orientierung bieten und Spaß bringen.
Demnach sollte der Kirchenaustritt unserer Meinung nach nicht aus rein finanziellen Gründen erfolgen. So sollte für die meisten Gläubigen die Kirchensteuer durchaus erschwinglich sein.

Für manche wird sich nun vielleicht die Frage stellen: “Kann ich austreten, aber weiter der Gemeinschaft der Gläubigen angehören?“

Ein Teilaustritt ist leider nicht möglich. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Anträge auf eine Befreiung von der Kirchensteuer, aber ein Verbleiben in der Religionsgemeinschaft gestellt. Doch die Kirchen sprachen sich eindeutig dagegen aus.

 

Lohnt sich der Kirchenaustritt nun oder nicht?

Letztendlich lässt sich allgemein zusammenfassen, dass sich der Kirchenaustritt, zumindest um der Kirchensteuer zu entkommen, hauptsächlich für Besserverdiener (ab 50 Tsd. Euro Bruttoeinkommen im Jahr) lohnt.

Als Normalverdiener lohnt sich ein Kirchenaustritt also meistens nicht wirklich. Die Steuerlast ist nur gering und somit nicht wirklich der Rede wert. Auf der anderen Seite bringt ein solcher Schritt, wie bereits erwähnt, auch einige Nachteile mit sich.

Grundsätzlich gilt: Je größer das zu versteuernde Einkommen, desto höher die Kirchensteuer und damit mehr Ersparnis bei einem Kirchenaustritt.

Finanziell kann sich der Kirchenaustritt, gerade bei größeren Einkommen, also durchaus lohnen. Allerdings muss man sich dessen bewusst sein, dass beispielsweise keine kirchliche Hochzeit oder Beerdigung mehr möglich ist und einige Einrichtungen die Mitgliedschaft oder das Arbeitsverhältnis dann möglicherweise ablehnen werden.

Letztendlich sollte man sich natürlich auch ideologische Gedanken machen.

Übrigens: Falls man es sich im Nachhinein doch noch einmal anders überlegen sollte, stellt ein Wiedereintritt in die Kirche im Regelfall keine Schwierigkeit dar. Das opportunistisch auszunutzen, indem man nur deshalb wiedereintritt, um beispielsweise eine kirchliche Hochzeit zu feiern, sehen wir nebenbei gesagt nicht unbedingt als einen fairen Schritt an.

 

Lohnt sich der Kirchenaustritt aus Deiner Sicht?

Deine Meinung ist uns wichtig, deshalb haben wir hier eine kleine Abstimmung eingebaut.

Außerdem würden wir uns natürlich über einen Kommentar freuen, vor allem wenn Du selbst schon Überlegungen zu diesem Thema angestellt hast!


Lohnt sich der Kirchenaustritt?

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11 Kommentare on Lohnt sich der Kirchenaustritt?

  1. Die katholische Kirche ist immer Fleißig am sammeln für Sanierungen an Gebäuden.
    Rührt ihr eigenes Geld nicht an sondern zockt an der Börse damit.
    Und der kleine Doddel soll immer schön brav löhnen.
    Ebenso zahlt die Kirche keinen Cent Grundsteuer in Deutschland wo gibt’s den so was?

  2. Ich finde die Rechnungen bzw. die damit verbundenen Aussagen nicht so richtig gut formuliert. Auch wenn der Betrag am Ende der Rechnung bei einem alleinstehende gutverdiener viel höher ist, tun ihm die ~1000€/jährlich wahrscheinlich weniger weh als die 120€ dem Herrn der mit 18000 brutto Frau und Kinder unterhalten muss. Da ist das Geld vermutlich besser in einer Privat Haftpflichtversicherung oder Kleidung für die Kinder angelegt.
    Ich persönlich gehöre mit 65000/Jahr zur Gruppe denen es sicher nicht die Existenzgrundlage entzieht wenn man (in meinem Fall) 90€/Monat in die Kirche investiert. Abgesehen davon, dass ich persönlich nicht gläubig bin, habe ich mich aufgrund der Rückständigkeit der Kirche gegen eine Mitgliedschaft entschieden. Die Kirche dreht sich seit Jahrhunderten im Kreis und obwohl ich nicht gläubig bin sehe ich die Kirche als potentiell wichtigen Bestandteil unserer Kultur und auch als Bewahrer von Sitten und Bräuchen. Als Berater für Familien und einzelne Menschen sehe ich aber Pfarrer oder sonstige Amtsinhaber der Kirche nicht, da sie vom Leben in Familien, den alltäglichen problem und an erster Stelle von Partnerschaft, Familienplanung usw. keine Ahnung haben. Wie auch, wo doch die Kirche selbst das seit ewigen Zeiten verhindert.
    Da ich selbst katholisch bin, bezieht sich das selbstverständlich auf die katholische Kirche, die evangelische ist da ja immerhin ein bisschen weiter. Ich glaube, dass ich mich nicht abgemeldet hätte, wenn ich evangelisch getauft wäre.

  3. Mein Mann ist vor Jahren aus der evangelischen Kirche ausgetreten aus nicht überbrückbaren Differenzen zum Pfarrer. Nun haben wir von 2017 die Einkommenssteuererklärung erhalten und darauf gesehen, dass ein Kirchgeld von 540€ abgezogen wurde, weil ich als Ehefrau berufstätig bin. Nun zahle ich zusammen mit Kirchensteuer und Kirchgeld weit mehr als einen Monatslohn im Jahr. Das nenne ich Abzocke. Die Konsequenz daraus war mein Austritt nach über 40 Berufsjahren.

  4. Eine prozentuale Berechnung der Kirchensteuer abhängig vom Gehalt geht mir nicht in den Kopf ! Ich zahle 420 € pro Monat, werden mir damit auch mehr Sünden erlassen oder komme ich damit schneller in dem Himmel als andere die den selben Betrag jährlich bezahlen ? Die kirchliche Leistung ist für alle gleich, nur zahlen darf man unterschiedlich ! Meine Schmerzgrenze ist erreicht

    • Wer 420 Euro Kirchensteuer im Monat zahlt, verdient über 15.000 Euro brutto im Monat. Meine Arbeitsleistung ist sicher nicht weniger als Ihre, ich verdiene trotzdem viel weniger als Sie. Ja die Welt ist ungerecht.

  5. Anlass über den Austritt aus der kath. Kirche war den Fernsehbeitrag
    „Gottes mißbrauchte Dienerinnen“ und die Haltung des Vatikan dazu.

  6. Der Grund meines Austritts war tatsächlich nicht hauptsächlich die monatliche Ersparnis. Ich war noch nie gläubig, ich halte die Kirche für rückständig und überheblich. Jeder darf glauben an was er will, ich möchte aber nicht einer mittelalterlich denkenen Institution angehören, die selbst Kindesmissbrauch nicht eindeutig verurteilen möchte und regelmäßig negative Schlagzeilen hervorbringt. Das ist einfach eine Prinzipfrage.

  7. Danke für Ihren Kommentar. Dem kann ich nur zustimmen. Geringverdienern tut einfach jeder Euro weh. Es zählt hier nicht die absolute Ersparnis sondern die relative. Insofern kann man genauso argumentieren, dass sich der Austritt für Geringverdiener, gerade solche mit Familienunterhalt, finanziell mehr lohnt. Die Frage, ob man der kirchlichen Gemeinschaft angehören will ist natürlich eine andere.

  8. Mein Mann und ich sind vor 2 Wochen beide aus der Kirche ausgetreten, wir haben beide pro Jahr 1200 Euro Kirchensteuer bezahlt. Unsere beiden Kinder im Alter von 16 und 18 haben sich entschieden in der Kirche zu bleiben.
    Wir selbst halten die Kirche für rückständig, haben keinen wirklichen Bezug dazu. Außerdem habe ich von der Kirche noch nie etwas bezüglich Tierschutz gehört, sind diese keine Geschöpfe Gottes? Meine Kirchensteuer geht ab sofort direkt 1:1 an den Tierschutz.

  9. die gläubigsten menschen sind die bauern, den sie sind vom wetter abhängig und glauben das macht gott mit seinen gehilfen. die kirche als solche ist in der jetzigen zeit verträglich, denn sie hat sich im laufe der jahrhunderte trotz allem gut entwickelt im gegensatz zum mittelalter und davor, produzierte sie abertausende unschuldige tote. aus sicht der kirche waren diese menschen natürlich nicht unschuldig. es müsst eigentlich langen, mensch zu sein.

  10. Da die evangelische Kirche glaubt sie muß Politik immer noch weiter links unter Beifall der Grünen machen anstatt sich um die eigenen im Lande wohnenden und zahlenden Mitglieder zu kümmern, werde ich zum Jahresende austreten. Namen wie Heinrich Bedford-Strohm oder Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki welche Schlepperschiffe und ständig Unterstützung nichtchristlicher Religionen durchführen und einfordern sind ein rotes Tuch für viele Christen. Finanziell orientierte kirchliche Asylpoltik sollte niemals Hintergrund einer Glaubensgemeinschaft sein welche schon genügend Probleme hat, ihre eigenen Schäfchen zu versorgen und mit Glaubwürdigkeit zusammen zu halten.

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